Was ist Meteorologie?

Der 23. März ist der Tag der Meteorologie. Die Meteorologie, sprich die Lehre von Wetter und Klima, ist heute mithilfe modernster Technik immer besser dazu in der Lage, Wetterereignisse vorherzusagen. Trotzdem machen sich die Meteorologen Sorgen über die Zunahme von wetterbedingten Naturkatastrophen.

Bild: Der Rauch von flächenhaften Waldbränden wie in Australien, den USA oder in den Tropen stellt eine große Bedrohung für die Natur und die menschliche Gesundheit dar.

In Deutschland ist der Deutsche Wetterdienst (DWD) dafür zuständig, das Wetter systematisch zu beobachten und auszuwerten. Er tut das schon seit 1781.

Ein großes Netz von Wetterstationen

In einem umfangreichen Netz von Wetterstationen werden die Wetterdaten gemessen und daraus Vorhersagen errechnet. Zu diesen Wetterstationen gehören in Deutschland 3500 Niederschlagsstationen, in denen die Niederschlagsmengen und zum Teil auch Windstärken gemessen werden. In 480 Klimastationen registrieren ehrenamtliche Beobachter das Wetter an drei Terminen täglich und notieren den Wetterverlauf.

Weiterhin gibt es 121 bemannte und 52 automatische Wetterstationen, die ständig Messungen durchführen und stündlich das Wetter am Boden melden. 52 Stationen beschäftigen sich mit Sturmwarndienst an Nord- und Ostsee sowie an den oberbayerischen und mecklenburgischen Seen und am Bodensee. 40 Stationen messen die Radioaktivität der Luft und des Niederschlages.

Neben diesen festen Wetterstationen gibt es auch noch bewegliche. Einige befinden sich auf Schiffen, zwei auf driftende Bojen im Meer. Wettersatelliten im All nehmen Messungen in der Atmosphäre vor. Mithilfe von Radarsystemen werden gefährliche Wettererscheinungen wie Gewitter, Hagel, Starkniederschlag geortet.

In der Zentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach gehen die Daten der verschiedenen Stationen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus anderen Ländern ein und werden dort weiter verarbeitet.

Wetterkatastrophen nehmen zu

80 Prozent der Naturkatastrophen sind meteorologisch oder hydrologisch bedingt, kommen also durch Einflüsse des Wetters oder des Wasser zustande. Dazu gehören beispielsweise Hurrikane, Stürme, Lawinen, Überschwemmungen oder Dürre. Gerade diese Phänomene fordern besonders viele Opfer. Am Schlimmsten betroffen sind die ärmsten Regionen der Erde. Allein 280 000 Menschen starben aufgrund verschiedener Dürreperioden nach 1990.

Nur 20 Prozent der Naturkatastrophen sind auf Vulkanausbrüche, Erdbeben und ähnliches zurückzuführen.

Während noch 1950 die Schäden durch Naturkatastrophen, inklusive Wetter, Wasser, Erdbeben und Vulkanausbrüche, auf jährlich etwa vier Milliarden US Dollar geschätzt wurden, muss man seit 1990 von jährlich etwa 40 Milliarden US Dollar ausgehen.

Die Meteorologen sind daher immer stärker gefordert, Wetterkatastrophen vorauszusagen, damit Maßnahmen getroffen werden können, um Menschenleben zu schützen. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Vorhersagen der Wetterdienste immer exakter werden. Heute sind 5-Tage-Vorhersagen besser als die 2 Tage-Vorhersagen vor 20 Jahren. Ein großer Fortschritt!

Der deutsche Wetterdienst gibt sehr detaillierte Unwetterwarnungen heraus. Im Internet könnt ihr euch informieren, ob euer Landkreis betroffen ist.

Klimaüberwachung eine komplizierte Aufgabe

Neben kurzfristigen Wetterextremen rücken aber auch langfristige Klimaänderungen immer mehr ins Blickfeld. Gibt es eine globale Erwärmung und wie verändern sich die Klimazonen auf der Erde? Solche und ähnliche Fragen werden immer interessanter.

Um längerfristige Vorhersagen machen zu können müssen die Meteorologen auf Wetterdaten zurückgreifen können, die über einen langen Zeitraum unter möglichst den gleichen Voraussetzungen festgehalten wurden. Ein Beispiel zeigt, dass das gar nicht so einfach ist.

Befand sich eine Wetterstation bei ihrer Inbetriebnahme in Alleinlage an einem Ortsrand und kommen nun mehr und mehr Häuser in ihrer Nachbarschaft dazu, erhöht sich die Temperatur an diesem Messpunkt.

Sicher habt ihr das auch schon festgestellt, wenn ihr aus der Stadt hinaus ins Land oder auf die Felder geht, dass es kühler ist, je weniger Häuser sich in der Umgebung befinden, die die Wärme halten.

Ändert sich nun aber die Umgebung einer Wetterstation, so werden sich auch die Wetterdaten, die diese misst verändern. Das hat dann aber nichts mit einer globalen Erwärmung zu tun, sondern nur mit einem neuen Umfeld. Für langfristige Klimabeobachtungen taugen solche Daten dann aber nicht mehr. Insofern ist es besonders wichtig, dass sich Wetterstationen an Orten befinden, deren Umfeld sich möglichst wenig ändert.

Ihr seht, eine Klimaüberwachung, die auf Wetterdaten von vielen Jahren und Jahrzehnten angewiesen ist, ist gar nicht so einfach.

Hier findet ihr Informationen zu möglichen Gefahren durch bestimmte Wetterereignisse wie Gewitter oder Sturm und wie man sich schützen kann: www.dwd.de/de/WundK/Warnungen/Auswirkungen/index.htm

Wusstet ihr schon, dass die niedrigste, in Deutschland gemessene Temperatur 37,8 Grad beträgt? Hier findet ihr weitere Wetterrekorde für Deutschland und weltweit:

http://www.dwd.de/de/wir/Interessantes/Rekorde/Lufttemperatur/brd.html

Wie gewinnen Meteorologen ihre Daten? Wie arbeiten Wettersatelliten, Bodenwetterstationen und mobile Wetterstationen, z. B. auf Schiffen zusammen? Hier könnt ihr euch informieren: http://www.dwd.de/de/wir/Interessantes/Datengewinnung/Datengewinnung.htm.

Der Deutsche Wetterdienst kümmert sich auch um die Messung von Radioaktivität. Hier lest ihr, wie radioaktive Verschmutzung gemessen wird und was in einem möglichen Ernstfall (z. B. Reaktorunfall) geschieht: http://www.dwd.de/de/wir/Interessantes/Radioakt/Radioaktcontent.htm#Regensburg.

Text LM 22.03.04, Foto: Tessloff Archiv.

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