Vulkanausbruch in Südamerika

Seit Tagen versetzt der Vulkan Tungurahua die Menschen in seiner Nähe in Angst und Schrecken. Gestern kam es zum Ausbruch des Feuerschlundes, wie der Name des Vulkans übersetzt heißt.


Der Tungurahua ist gut 5000 Meter hoch und liegt in Ecuador. Sein Name bedeutet in der Indianersprache Quichua Feuerschlund. Er liegt rund 130 Kilometer südlich der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Die nächstgelegene Stadt ist Banos.

Banos ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, die von hier aus mit ihren Wanderungen oder Bootstouren beginnen. Von der Lava ist Banos zunächst nicht direkt bedroht, weil es östlich des Vulkans liegt, die Lava jedoch den Westhang hinabfließt. Nichtsdestotrotz haben die Einwohner mit dem Staub- und Ascheregen zu kämpfen.


Das Bild zeigt den Tungurahua im Jahr 2003, als er Rauch und Aschewolken ausstieß.

Gestern kam es zu größeren Eruptionen. Mehrere Explosionen sind pro Stunde zu vernehmen, so Vulkanforscher aus Deutschland, die sich zufällig zu Forschungszwecken am Berg aufhielten. Sie haben die einmalige Gelegenheit, den Feuerschlund bei der Arbeit zu beobachten. Schon mehren sich die ersten Vermisstenmeldungen. Außerdem wurden mehrere hundert Familien aus der unmittelbaren Gefahrenzone evakuiert.

Der letzte größere Ausbruch war 1999. Damals wurden 22 000 Personen evakuiert. Aschewolken stiegen 10 Kilometer in die Atmosphäre auf. Mehr als 500 Quadratkilometer wurden mit der Asche bedeckt. Vor 1999 hatte der Vulkan über 50 Jahre geschwiegen.

Text: -jj- 18.8.2006 // Bilder: Tungurahua: Martin Zeise, Berlin/GFDL; Vulkanrauch: Gerd Breitenbach 2003/GFDL

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