Von Rio bis Den Haag: Die wichtigsten Konferenzen zum Klimaschutz

(dpa) - Der Treibhauseffekt bewegt Forscher und Politiker schon seit langem. Bereits 1988 rufen Teilnehmer einer internationalen Klimakonferenz in Toronto die Regierungen der Welt in einem dringenden Appell dazu auf, einen Aktionsplan zum Schutz der Atmosphäre auszuarbeiten. 1990 können sich Minister aus 137 Ländern bei einer Klimakonferenz in Genf nicht darauf einigen, den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren. Einen wichtigen Impuls bekommt der Klimaschutz 1992 auf dem UN-Umweltgipfel in Rio des Janeiro

Rio de Janeiro 1992 UN-Umweltgipfel - Agenda 21

Auf dem ersten UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 vereinbaren 178 Staaten einen «Aktionsplan 21. Jahrhundert» - die Agenda 21. Ziel ist ein verbesserter Lebensstandard sowie ein besser geschütztes

Ökosystem. Angestrebt wird zudem eine umweltverträgliche, nachhaltige Entwicklung, die auch den Kampf gegen Armut und gegen die Schuldenlast beinhalten soll. Die Industrieländer sagten unverbindlich zu, ihren CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2000 auf den Stand von 1990 zu senken.

Berlin 1995 Erste UN-Klimakonferenz - «Berliner Mandat»

Im «Berliner Mandat» verpflichten sich mehr als 160 Staaten, im Jahr 1997 ein verbindliches Protokoll für den Klimaschutz zu verabschieden. Es enthält jedoch keinerlei konkrete Aussagen.

Genf 1996 Zweite UN-Klimakonferenz - «Genfer Erklärung»

In der «Genfer Erklärung» wird ein bindendes Protokoll über die Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen gefordert. Zugleich erkennt die Mehrheit der Teilnehmer die alarmierenden Ergebnisse einer Studie von 2 000 Wissenschaftlern an, die der UN-Klimarat IPCC veröffentlicht hat.

Kyoto 1997 Dritte UN-Klimakonferenz - «Protokoll von Kyoto»

In Japan unterzeichnen 160 Staaten das «Protokoll von Kyoto». Die Industrieländer sollen ihre wesentlichen Treibhausgase im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 im Vergleich zu 1990 um 5,2 Prozent vermindern. Für weitere drei Gase gilt das Vergleichsjahr 1995. Das Protokoll tritt erst in Kraft, wenn es mindestens 55 Länder

ratifiziert haben, auf die zusammen 55 Prozent aller Industriestaaten-Emissionen entfallen. Es enthält aber Schlupflöcher, zu denen der Emissions-Handel gehört. Dieser ermöglicht es Industrieländern, sich von ihrem eigentlichen Reduktionsziel freizukaufen.

Buenos Aires 1998 Vierte UN-Klimakonferenz - «Aktionsplan von Buenos Aires»

Im «Aktionsplan von Buenos Aires» wollen 180 Vertragsstaaten die Umsetzung des Kyoto-Protokolls in die Praxis vorbereiten. Sie erstellten einen Themenkatalog mit 138 Punkten, die bis zum Jahr 2000 verhandelt werden sollen.

Bonn 1999 Fünfte UN-Klimakonferenz - Fahrplan zur Umsetzung des Kyoto-Protokolls

In Bonn vereinbaren Vertreter von 170 Staaten einen engen Verhandlungsfahrplan zur zügigen Umsetzung des Kyoto-Protokolls. Bis November 2000 sollen alle wesentlichen Entscheidungen über die offenen Fragen des Abkommens getroffen werden. Auf der Tagesordnung der sechsten UN-Klimakonferenz vom 13. bis 24. November in Den Haag steht zudem die Frage möglicher Sanktionen für Länder, die ihre Emissionsschutzziele nicht erreichen. Die wegen der Haltung der USA in Den Haag unterbrochene sechste UN-Klimakonferenz wird vom 16. bis zum 27.07.2001 in Bonn fortgesetzt.

Parallel zur offiziellen UN-Konferenz findet am 18. Juli der "Kinder-Klimagipfel"

und vom 21. bis 22. Juli ein "Jugendklimagipfel" in Bonn statt.

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