Über Erdbeben

Erdbeben gehören mit Vulkanen zu den Gefahren, die uns aus dem Erdinneren bedrohen. Sie treten völlig überraschend auf und können in dicht besiedelten Regionen gewaltige Schäden anrichten und viele Menschen verletzen oder töten.

Schwere Zerstörungen beim Erdbeben in der japanischen Stadt Kobe 1995.

Begriffe zur Beschreibung von Erdbeben:

Der Herd eines Erdbebens ist der Punkt im Untergrund, wo das Beben geschieht, das Epizentrum ist der Punkt an der Erdoberfläche, der genau über dem Herd liegt. Die Magnitude ist die Stärke des Erdbebens im Herd, die aus Messungen an der Erdoberfläche bestimmt werden kann. Die Intensität beschreibt die Stärke eines Erdbebens anhand von beobachteten Auswirkungen an der Erdoberfläche, wie z. B. der gefühlten Erschütterung.

Wie kommt es zu Erdbeben?

Erdbeben sind fast immer Bruchvorgänge im Untergrund, meistens in Tiefen von weniger als 20 Kilometern. Sie werden dadurch verursacht, dass sich verschiedene Teile der äußeren Schale der Erde, die so genannten Lithosphärenplatten, gegeneinander bewegen. Vor allem an den Grenzen zwischen den verschiedenen Platten kommt es zu ruckartigen Entladungen der durch die Bewegungen aufgestauten Spannungen. Daneben kann es auch im Innern der Platten an geologischen Störungen,- das sind Schwächezonen, die seit vielen Jahrmillionen bestehen können -, zu Erdbeben kommen.

Wo treten Erdbeben auf?

Die meisten schweren Erdbeben ereignen sich an Plattenrändern. Beispielsweise rings um den Pazifischen Ozean, längs einer N-S-Linie ungefähr in der Mitte des gesamten Atlantischen Ozeans und im Mittelmeerraum, da die Afrikanische Platte (mit dem Kontinent Afrika) gegen die Platte, auf der Europa und große Teile Asiens liegen (die Eurasische Platte) stößt. Diese Plattengrenze führt immer wieder zu verheerenden Erdbeben in Marokko und Algerien, in Italien, Griechenland und der Türkei.

Was passiert bei einem Erdbeben?

Bei einem Erdbeben werden von der Bruchfläche, ähnlich wie bei einer Explosion, nach allen Richtungen Erschütterungswellen oder seismische Wellen ausgestrahlt. Bei starken Beben kommt es dadurch an der Erdoberfläche zu anhaltenden Schwingungen, die Häuser und Brücken zum Einsturz bringen können. Bei manchen Erdbeben kann es auch vorkommen, dass es an der Erdoberfläche zu einer bleibenden Verformung kommt, dass zum Beispiel eine Geländestufe entsteht.

Neben solchen direkten Erdbebenfolgen sind auch indirekte Schäden sehr gefürchtet, wenn zum Beispiel Gasleitungen zerstört werden und es durch ausströmendes Gas zu Bränden kommt.

Wie schützt man sich vor Erdbeben?

Es gibt keinen direkten Schutz vor Erdbeben. Man kann Erdbeben noch nicht vorhersagen und auch nicht verhindern. Vor den Folgen kann man sich schützten, indem man in gefährdeten Gebieten Gebäude so konstruiert, dass sie bei Schwingungen nicht einstürzen, und indem man wichtige Versorgungsleitungen gegen Erschütterungen sichert.

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