Treibhauseffekt und Treibhausgase

(wiw/dpa) Viele Klimaforscher machen den Treibhauseffekt für den weltweiten Anstieg der Temperaturen verantwortlich. Wer schon einmal in einem Gewächshaus war weiß: Hier ist es selbst bei niedrigen Außentemperaturen gemütlich warm. Das Glas lässt die Sonnenstrahlung zwar hinein, hindert die Wärmestrahlung aber am Entweichen. Einen ähnlichen Effekt gibt es in der Erdatmosphäre: Der natürliche Treibhauseffekt sorgt dafür, dass es auf der Erde im Durchschnitt 15 Grad warm ist. Spurenstoffe in der Atmosphäre wirken wie die Scheiben eines Treibhauses - kurzwellige Sonnenstrahlen dringen zwar bis zur Erde vor, ihre Energie wird aber nicht komplett ins All zurückgestrahlt. Ansonsten wäre es minus 18 Grad kalt. Allerdings wird seit der Industrialisierung der Treibhauseffekt durch Abgase verstärkt

Hauptgrund für den durch den Menschen verursachten Treibhauseffekt, ist der deutliche Anstieg von Treibhausgasen. Für rund 50 Prozent des Effekts wird Kohlendioxid (CO2) verantwortlich gemacht. Den Ausstoß folgender Treibhausgase sollen die Industrieländer laut Kyoto-Protokoll vermindern:

KOHLENDIOXID

Kohlendioxid (CO2) entsteht bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, etwa beim Autofahren und in Kraftwerken, aber auch bei Brandrodungen. CO2 ist zwar auch ein natürlicher Bestandteil der Luft, doch ist der Anteil des Gases durch den Einfluss des Menschen in den vergangenen 100 Jahren um rund 30 Prozent gestiegen.

METHAN

Das Gas Methan (CH4) war 1997 zu 13 Prozent an der Erwärmung beteiligt. Es entsteht, wenn organische Stoffe zersetzt werden: zum Beispiel bei der Verbrennung von Biomasse, in Mülldeponien sowie bei Verluste bei der Förderung und dem Transport von Erdgas.

LACHGAS

Lachgas (Di-Stickoxid, N2O) trug 1997 mit rund fünf Prozent zur Erwärmung bei. Es wird bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe und beim Einsatz künstlicher Dünger produziert und ist auch am Abbau der Ozonschicht beteiligt.

NEUERE TREIBHAUSGASE

Neuere Treibhausgase sind PFC (perfluorierte Kohlenwasserstoffe), HKFW (teilhalogenisierte Kohlenwasserstoffe) und SF6 (Schwefelhexafluorid). Sie werden von der Industrie als Ersatzstoffe für die Ozonschicht-schädigenden FCKW eingesetzt, zum Beispiel für Isolationsmaterial oder Schallschutzfenster.

RR, 20. 11. 2000

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