Seismograf

Ein Seismograf zeichnet die bei Erdbeben entstehenden Wellen oder Schwingungen des Untergrundes auf. Der Begriff ist aus den griechischen Wörtern seismós, deutsch "die Erschütterung" und grápho für "schreiben" zusammengesetzt.

Das Prinzip des Seismografen beruht darauf, dass ein schweres Gewicht weitgehend entkoppelt vom Boden, etwa an einer Metallfeder, aufgehängt ist. Das locker verankerte Gewicht bleibt aufgrund seiner Trägheit weitgehend in Ruhe, wenn Erdbebenwellen den Boden erschüttern. Ein am Gewicht befestigter Schreibstift zeichnet die Ausschläge auf einem, mit dem Boden fest verbundenen Registrierpapier auf und erstellt ein so genanntes Seismogramm. Die Federaufhängung zeichnet vertikale (senkrechte) Bodenbewegungen auf.

Für horizontale (waagrechte) Bodenbewegungen muss das Gewicht an einem Scharnier frei in der Waagerechten schwingen können, so dass zwei Typen von Seismografen notwendig sind, um alle Bewegungen zu erfassen.

Heute verwenden die Wissenschaftler keine Seismografen mehr, sondern moderne Seismometer. Durch Erdbebenwellen erzwungen, bewegen sich in einem Seismometer eine Spule und ein Magnet relativ zueinander. Dadurch entsteht eine elektrische Spannung in der Spule. Sie ist ein Maß für die Schwingung. Die erzeugte elektrische Spannung kann nun verstärkt, auf Magnetband oder digital aufgezeichnet und am Computer ausgewertet werden. Auch bei Seismometern benötigt man unterschiedliche Geräte, um horizontale und vertikale Bodenbewegungen zu erfassen.

(Text: Geowissenschaftler Alexander Stahr, Zeichnungen aus WAS IST WAS-Band 74 "Naturkatastrophen")

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