Philippinischer Vulkan Mayon aktiv

Auf den philippinischen Inseln mussten rund 30 000 Menschen ihr Zuhause verlassen. Sie wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht, weil der Vulkan Mayon immer stärker brodelte und giftiges Gas spuckte. In 24 Stunden hatte der knapp 2462 Meter hohe Vulkan 12.000 Tonnen giftiges Schwefeldioxid-Gas ausgestoßen. Das ist doppelt so viel, wie der Berg normalerweise ausstößt. Nun hat er sich wieder etwas beruhigt, doch das wiederum sehen Experten als Gefahr an.


Große Rauchschwaden ziehen aus dem Mayon, der die Vulkanologen derzeit auf den Philippinen beschäftigt.

Am Montag wurde damit begonnen vorsorglich rund 30000 Menschen aus der Gefahrenzone rund um den Berg in Sicherheit zu bringen. Im Krater des Vulkans hatte es mehrere Explosionen gegeben. Rund 100 vulkanische Erdbeben waren in rund 24 Stunden registriert worden. Das Vulkanologische Institut rief daraufhin die zweithöchste Alarmstufe aus. Am Mittwoch ging die Zahl der Explosionen auf 20 zurück. Doch das ist kein Anlass zur Freude, wie das vulkanische Institut bekannt gab, denn solch eine vorübergehende Beruhigung sei eher "unnormal".

Der Mayon

Der Mayon ist 330 Kilometer südöstlich der philippinischen Hauptstadt Manila gelegen. Bekannt ist er nicht nur, weil er einer der aktivsten Vulkane auf der Inselgruppe ist, sondern auch, weil er eine perfekte Kegelform aufzuweisen hat. Deshalb ist der Mayon auch ein beliebtes Ausflugsziel.

Vor fünf Jahren, 2001, war er zuletzt mit großer Wucht ausgebrochen. Damals mussten 50000 Menschen evakuiert, also in Sicherheit gebracht, werden.

Immer wieder machte der Vulkan mit seinen Ausbrüchen von sich reden: Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wurden über 50 Eruptionen verzeichnet. 1814 kam es zu einem der schlimmsten Ausbrüche, als die Stadt Cagsawa von Vulkanasche begraben wurde und 1200 Menschen ihr Leben verloren. Und auch 1993 starben bei einem Ausbruch 79 Menschen.

Die Philippinen...

...sind eine Inselgruppe, die im westlichen pazifischen Ozean liegt und zu Südostasien zählt. Die Republik der Philippinen ist der fünftgrößte Inselstaat der Welt, mit über 7100 Inseln und knapp 90 Millionen Einwohnern. Nur etwa 2000 der philippinischen Inseln sind bewohnt. Man unterteilt das Archipel in drei Gruppen: Die Insel Luzon mit der Hauptstadt Manila und den Inseln Mindoro und Masbate im Norden. Die zweite Gruppe sind die Visayas mit den sechs Hauptinseln Panay, Negros, Cebu, Bohol, Samar und Leyte in der Mitte. Die dritte Gruppe ist Mindanao mit den Suluinseln im Süden.


Der Mayon sitzt dort, wo die Philippinische Platte unter die Eurasische Platte abtaucht. Die abtauchende Platte schmilzt, geschmolzenes leichtes Gestein steigt auf.

Luzon und seine aktiven Vulkane

Die Inseln sind die Spitzen von unterseeischen Gebirgsketten, die über den Meeresspiegel herausragen und an den Grenzen der Eurasischen und der Philippinischen Kontinentalplatten liegen. Auf den Philippinen gibt es zur Zeit rund 20 aktive Vulkane, von denen die beiden auf Luzon gelegenen Vulkane Pinatubo und Mayon in den letzten Jahren am aktivsten sind. Die beiden zählen zu den Subduktionsvulkanen.



Ein Subduktionsvulkan was ist das?

Es gibt Zonen, in denen sich eine tektonische Platte unter eine andere schiebt. Die leichtere kontinentale Platte bleibt oben, während die ozeanische Platte abtaucht und schließlich im heißen Erdmantel abschmilzt. Diese Zonen nennt man Subduktionszonen. In diesen Gebieten kommt es auch häufig zu Erdbeben. Grund ist die Bewegung der Platten, denn sie gleiten nicht gleichmäßig untereinander, sondern ruckartig und bei jedem Ruck erbebt die Erde. An diesen Subduktionszonen bilden sich Vulkane, so eben auch Pinatubo oder Mayon, die dort sitzen, wo die Philippinische Platte unter die Eurasische verschwindet.

Gefährlich macht diese Vulkane vor allem die Zusammensetzung ihres Magmas: Es ist reich an Gasen und Kieselsäure. Kieselsäure macht das Magma zähflüssig. Daher verstopft es immer wieder den Schlot. Steigt der Druck der Gase, wird der Pfropf mit ungeheuerer Gewalt herausgetrieben und es kommt zu verheerenden Explosionen.



Die Legende von Magayon

Diese handelt von einer wunderschönen Prinzessin, die auf der Insel gelebt haben soll und deren Onkel Magayon hieß. Er war so besitzergreifend, dass kein Mann es wagte, sich seiner Nichte zu nähern. Bis eines Tages ein starker Krieger so betört war von der Prinzessin, dass er in ihre Gemächer eindrang und sie dazu überredete mit ihm zu kommen. Der zornige Magayon verfolgte das flüchtende Paar. Sie beteten zu den Gottheiten um Hilfe. Plötzlich gab es aus dem Nichts einen riesigen Erdrutsch und der begrub den wütenden Onkel lebend. Und nun, so heißt es, ist es der Zorn des Onkels, der die Erde erbeben lässt und den Vulkan zum Ausbruch bringt.

Mehr Infos zu Vulkanen erhaltet ihr im WAS IST WAS Band 57 "Vulkane".

-ab-09.08.2006 Text / Foto: USGS; Illustration: WAS IST WAS Band 57 "Vulkane.

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