Mont Pellee: Tödliche Lawine aus Lava und Asche

Am 8. Mai 1902 kam es auf Martinique zu einer grausamen Naturkatastrophe. Fast 30.000 Menschen starben, als der Vulkan Mont Pellee Asche, Staub und Lava spuckte.

Für die Bewohner der Karibikinsel Martinique war der 8. Mai 1902 ein Schreckenstag. Es passierte am frühen Morgen, um 7.52. Ohne Vorwarnung. Der Vulkan Mont Pellee erwachte völlig unerwartet nach 50 Jahren Ruhepause wieder zum Leben.

Der feuerspeiende Krater stieß eine Glutlawine aus heißen, giftigen Vulkangasen und glühender Asche hervor, die den Berg hinabfegte. Staub und Lava ergossen sich auf die umliegenden Ortschaften. So schnell, dass sich kaum jemand mehr in Sicherheit bringen konnte. Die Staubwolke war viele Tausend Kilometer weit sichtbar.

Fast 30.000 Tote

Besonders schlimm erwischte es die Hafenstadt St. Pierre. Sie war nach dem Ausbruch nur noch ein Berg Schutt und Asche. Hier sollen nur drei Menschen die Katastrophe überlebt haben. Insgesamt waren auf Martinique fast 30.000 Todesopfer zu beklagen. Das waren damals fast 15 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Chronik der Ausbrüche

Bereits 1792 und 1852 war der 4.600 Meter hohe, karibische Vulkan ausgebrochen. Jedoch nicht mit so verheerenden Folgen. Die Eruption von 1902 war so heftig, dass der Name des Berges noch heute zur Kennzeichnung einer besonders schweren Art von Vulkanausbrüchen dient, bei der eine Mischung aus Asche, Gas und Glutwolken freigesetzt werden. Zum letzen Mal ist der Mont Pellee 1929 ausgebrochen. Glücklicherweise gab es damals keine Todesopfer.

Gefährdete Gebiete

Ähnlich schwere Katastrophen wie auf Martinique hat es in den letzten Jahrhunderten auf der ganzen Welt gegeben. Zum Beispiel 1883 in Indonesien, als 36.000 Menschen bei einer Eruption ums Leben kamen. Das asiatische Land ist besonders dicht mit Vulkanen übersät. Allein auf der Insel Java gibt es noch 50 aktive, feuerspeiende Berge. Zwischen 1982 und 1985 kam es dort immer wieder zu schweren Eruptionen. Gefährdet sind auch die Philippinen, Japan, Mexiko und Mittelamerika, wo Vulkane inmitten von dicht besiedelten Gebieten liegen.

Rund um die Uhr überwacht

Heute können die Ausmaße von Eruptionen häufig dadurch eingedämmt werden, dass aktive Vulkane rund um die Uhr überwacht werden. So wurde beispielsweise 1991, beim Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen, Schlimmeres verhindert: 79.000 Menschen wurden rechtzeitig aus der Gefahrenzone evakuiert, nur 320 starben.

Nic/rr 07.05.2007 / Fotos: was ist was TV, Folge Vulkane

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