Internationaler Tag der Berge

Auf UNO-Beschluss hin wird der 11. Dezember seit dem Jahr 2003 als Internationaler Tag der Berge gefeiert. Im Jahr 2007 wird auf die besondere Rolle der Berggebiete für die Süßwasserversorgung hingewiesen. Ziel des internationalen Tages der Berge ist es, der breiten Öffentlichkeit die Eigenheiten und die Probleme der Bergregionen bewusst zu machen.

Wer die mächtigen und massiven Berge sieht, kann sich auf dem ersten Blick kaum vorstellen, dass es sich hier um sensible und anfällige Landschaften handelt. Wie viele andere Bergregionen sind unsere Alpen inzwischen durch Klimaveränderungen und Tourismus bedroht. Deshalb hatten die Vereinten Nationen das Jahr 2002 zum "Internationalen Jahr der Berge" erklärt. Mehr darüber erfährst du, wenn du unten auf den Link klickst.

Klimawandel bedroht die Gletscher

Eine fortschreitenden Naturzerstörung und Ausbeutung der Gebirgsregionen würde kurzfristig für viele Berglandbewohner katastrophale Folgen haben. Mittel- und langfristig wären aber auch die Menschen betroffen, die gar nicht in den Bergregionen leben. So sind die Alpen zum Beispiel auch der letzte Lebensraum vieler bedrohter Pflanzen- und Tierarten und die Heimat für 14 Millionen Menschen, wichtigster Trinkwasserspeicher Mitteleuropas. Hundert Jahre geben Forscher den Gletschern in den Alpen noch. Dann werden sie abgeschmolzen sein. Durch die gestiegenen Temperaturen schwinden heute schon sichtbare Teile der Gletscher. Dadurch verändert sich nicht nur die Landschaft, auch unser Trinkwasser wird mit der Zeit knapp. Denn in den Gletschern sind riesige Süßwasservorräte gespeichert. Die Gebirgsregionen mit ihrem sensiblen Ökosystem bestimmen auch das Ökosystem anderer Regionen.

Und auch der so genannte "Permafrostboden" taut auf. Die Minustemperaturen reichen 40 bis 50 Meter tief in den Boden und wirken wie Zement. Sobald das auftaut, sind die Berghänge nicht mehr stabil. Felsstürze, Gerölllawinen und Muren sind die unausweichliche Folge.

Die Messungen zeigen: Die Temperatur im Boden ist in den letzten Jahren - bis auf eine Abkühlung 1996 im Mittel um ein Grad gestiegen. Der Zement wird brüchig.


Massentourismus ist zerstörerisch


Ski fahren, wandern, auf Berghütten übernachten - für viele sind die Berge ein idealer Ort um sich vom stressigen Alltag zu erholen. Berge sind für viele gleichbedeutend mit Natur und Freiheit. Der freie Blick von einem Alpengipfel in einen wolkenlosen Himmel verscheucht die engen Gedanken, lässt durch- und aufatmen. Die Schönheit der Berge zieht Jahr für Jahr Millionen von Touristen in die ökologisch so empfindliche Region. Dank dieser Urlauber verdienen Menschen in den Bergen Geld. Doch um mit dem riesigen Ansturm der Urlauber zurecht zu kommen, wird in diesen Lebensraum eingegriffen und vieles zerstört. Skilifte zerschneiden die Landschaft und erhöhen die Lawinengefahr. Wenn es mal nicht schneit werden Schneekanonen eingesetzt, um künstlichen Schnee für die Horden von Skifahrern zu erzeugen. Die Natur der Bergwelt wird so nachhaltig zerstört. Ein Forschungsprojekt am Eidgenössischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) hat negative Auswirkungen von Kunstschnee auf seltenere Pflanzen aufgezeigt. Solche Arten, die typisch für feuchte und nährstoffreiche Standorte sind, würden zu Lasten anderer begünstigt. Denn Schmelzwasser von Kunstschnee enthalte deutlich mehr Mineralien und Nährstoffe als natürliches Schmelzwasser.


Wir wollen dir hier deinen Urlaub in den Bergen nicht verderben. Wer nur dann Ski fährt, wenn es auch tatsächlich geschneit hat oder bei Wanderungen die Wanderwege nicht verlässt, keinen Müll liegen lässt und die Ruhe der Berge bewahrt, indem er sich selbst ruhig verhält, trägt schon ein klein wenig dazu bei, die Natur zu bewahren. Außerdem sollten Tiere nicht gestört und Pflanzen nicht gepflückt werden.



Text: RR, 10. 12. 2007 Foto:"Destination Europe" CD/UNO

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