Georgius Agricola

Am 24. März 1494 wurde in Glauchau Georg Pawer geboren. Als Georgius Agricola machte er sich einen Namen er gilt als Begründer der Mineralogie. Was Agricola sonst noch gemacht hat und was Mineralogie überhaupt ist, erfahrt ihr hier ...

Am 24. März 1494 wurde im sächsischen Glauchau Georg Pawer geboren. Er war das zweite von sieben Kindern. Sein Vater war Tuchmacher und Färber. Agricola studierte von 1514 bis 1518 in Leipzig alte Sprachen. Auf Anraten seines Professors wandelte er seinen Nachnamen (Pawer, bzw. Bauer) in die lateinische Form Agricola um.


1518 wurde er Konrektor an der Zwickauer Ratsschule. 1519 erneuerte er als Rektor die Schule und führte er neben Latein, Griechisch und Hebräisch auch Ackerbau, Weinbau, Bau- und Messwesen, Rechnen, Arzneimittelkunde und Militärwesen als Fächer ein.

Das Wissen seiner Zeit

Ab 1522 studierte Agricola erneut, nämlich Medizin in Leipzig. Nach Stationen im Ausland kehrte er 1526 nach Chemnitz zurück. Dort heiratete er im folgenden Jahr und widmete sich der Medizin, Alchemie, Erziehungskunde, Politik, Messwesen, Erdkunde und Bergbau. Agricola war ein so genannter Universalgelehrter, der fast das gesamte Wissen seiner Zeit überblickte.

Kobolde unter Tage


Auf dieser Abbildung aus dem Buch Agricolas wird gezeigt, wie unter Tage Feuer entfacht wird. Zunächst wird der Fels stark erhitzt und danach rasch mit Wasser abgekühlt. Dadruch kommt es zu Rissen im Gestein und es kann leichter abgetragen werden. Wegen der Rauchentwicklung war das ein gefährliches Vorgehen.

1530 verfasste er sein erstes großes Werk Bermannus, sive de re metallica. In diesem Buch fand sich viel Wissenswertes zur Erzfindung, der Verarbeitung von Erzen und zur Gewinnung von Metallen. Auch wurde darin über die allgemeinen Fortschritte und Techniken des Bergbaus berichtet. In seinen Bergbaubüchern schreibt Agricola auch über Drachen und Kobolde in den Gruben.


Abgesehen von den Berichten über Fabelwesen bemühte sich Agricola, alles überlieferte Wissen auf seinen Wahrheitsgehalt hin zu prüfen und nur Fakten zu berichten. Sein Hauptwerk ist De re metallica libri XII, zu Deutsch: Vom Bergwerck 12 Bücher. Es erschien 1556, ein Jahr nach dem Tode Agricolas.

Agricola war zweimal verheiratet und hatte vermutlich mehr als sechs Kinder. Agricola starb am 21. November 1555 mit 61 Jahren in Chemnitz. Da er katholisch war, Chemnitz aber Hochburg der Protestanten, wurde ihm ein Begräbnis in den Stadtmauern verweigert. 6 Tage nach seinem Tod wurde er in der Schlosskirche von Zeitz beigesetzt.


Hier findest du die lateinische Ausgabe von De re metallica.

Übrigens:

  • Als Erz bezeichnet man metallhaltige Erde. Durch starkes Erhitzen, das so genannte "verhütten", kann daraus das enthaltene Metall gewonnen werden.

  • Agricola wandelte seinen Nachnamen "Pawer", was so viel wie "Bauer" bedeutet, in die lateinische Form "agricola" um. Aber auch sein Vorname Georg bedeutet in der Übersetzung aus dem griechischen so viel wie "Erd(be)arbeiter", also auch eine Art Landwirt oder Bauer.




Text: -jj- 19.3.2009 // Bilder: PD

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