Erdbeben in Indonesien

Vor gut einer Woche erschütterten schwere Erdstöße die indonesische Insel Java. Menschen gerieten in Panik, weil sie einen neuen Tsunami fürchteten. Der blieb zum Glück aus, aber dennoch ist die Lage auf der Insel katastrophal.

Indonesien ist der größte Staat Südostasiens, der größte Inselstaat und mit gut 240 Millionen Einwohnern die viertgrößte Nation der Welt. Der Name leitet sich vom lateinischen Indus für Indien und dem griechischen nesos für Insel ab.

Am Samstag, den 27.5. erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,2 die Insel Java. Sie ist mit 127 Millionen Menschen die am dichtesten besiedelte Insel der Welt. Nach Angaben des indonesischen Sozialministeriums von Mitte der Woche kamen fast 6000 Menschen bei dem Erdbeben ums Leben. Nach Schätzungen des Roten Kreuzes gibt es bis zu 15 000 Verletzte und 200 000 Obdachlose. Bisher sagten rund 30 Nationen Hilfe zu.

Kein sauberes Wasser im Katastrophengebiet

Besonders die Menschen in den entlegenen Gebieten der Insel klagen, dass sie bisher nur geringe Hilfe erreicht habe. Mehrere zehntausend Menschen übernachteten trotz Regen aus Angst vor neuen Erdstößen im Freien. Die indonesische Regierung erklärte das Gebiet für mindestens drei Monate zum Katastrophengebiet. 100 Millionen Euro werden für Nothilfe und Wiederaufbau von der Regierung zur Verfügung gestellt.

Die Kliniken des betroffenen Gebiets sind völlig überlastet. Zu den Verletzten durch das Erdbeben kommt eine neue Herausforderung: Sauberes Wasser. Nach Angaben von UNICEF sind 20 000 Kleinkinder von Durchfall und Infektionskrankheiten bedroht, die sich durch verschmutztes Wasser schnell ausbreiten. Viele Wasserwerke und Kläranlagen in der Region sind zerstört.

Neue Gefahr durch Vulkan Merapi

Und es droht eine weitere Gefahr: Der Vulkan Merapi auf der Insel Java. Schon vor dem Erdbeben spuckte der Vulkan Rauch- und Aschewolken aus. Experten ließen die gefährdete Region sogar schon evakuieren, weil ein Ausbruch befürchtet wurde. Der blieb bislang allerdings aus, und die evakuierten Menschen kehrten in das gefährdete Gebiet zurück. Experten nehmen an, dass durch das Erdbeben ein Lavapropf im Schlot des Vulkans gelockert worden sein könnte und dadurch ein Ausbruch immer wahrscheinlicher werde.

UNICEF und die Kinderhilfsorganisation Plan International rufen zu Spenden auf, um den Menschen und insbesondere den Kindern in dem betroffenen Gebiet helfen zu können. Mehr über Tsunamis und die Richterskala erfährst du in den angehängten Artikeln.

UNICEF

Spendenkonto 300.000

Bank für Sozialwirtschaft: 370 205 00

Stichwort: Erdbeben Indonesien

oder im Internet: www.unicef.de

Plan International Deutschland e.V.

Konto 0061281202

bei der Deutschen Bank:  BLZ 200 700 00

Stichwort Hilfe Erdbeben Java


Text: -jj- 2.6.2006 // Bilder: Merapi: Blethrow/GFDL; Javakarte Jeanot/GFDL;Jakarta Daniel Berthold/GFDL

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt