Energie aus Kohle

Die Kohle gehört zu den natürlichen Energieträgern. Sie hat einen sehr hohen Brennwert, und ist deshalb so wichtig. Das Ruhrgebiet war das größte deutsche Kohleabbaugebiet. Mit Hilfe der Kohle konnte sich Deutschland im 19. Jahrhundert zu einem Industrieland entwickeln. Hier erfahrt Ihr etwas über die Geschichte der Kohle.

Wie kommt die Kohle in die Erde?

Wie ihr vielleicht wisst, ist die Erdoberfläche nicht starr. Sie setzte sich aus verschiedenen Platten zusammen. An den Rändern von Erdplatten rauchen zum Beispiel oft Vulkane. Die verschiedenen Erdplatten hoben und senkten sich im Laufe der Erdgeschichte immer wieder. Dieser gigantische Prozess dauerte viele Millionen Jahre und lief phasenweise ab.

Vor etwa 300 Millionen Jahren, in einer Phase ohne Plattenverschiebungen, bildeten sich im feucht-warmen Klima Moorlandschaften. Kohle entsteht durch Ablagerungen aus Mooren. Diesen Prozess nennt man "Inkohlung". Bei starkem Druck und hohe Temperaturen verfestigten sich diese Ablagerungen aus den Mooren zu Kohlenflözen. Flöze nennt man die abgelagerten Kohleschichten.

Und wie kam der Mensch an die Kohle?

Schon früh haben Menschen nach Gold, Silber, Kupfer, Blei und schließlich nach Eisenerz gegraben. Dabei entwickelten sie im Laufe vieler Jahrhunderte bewundernswerte Fähigkeiten und Techniken. Kohle wurde verhältnismäßig spät abgebaut. Die ersten Nachrichten über den Abbau von Steinkohle in Deutschland sind fast 900 Jahre alt. Sie berichten über Kohleabbau bei Aachen. Andere alte Urkunden erwähnen um 1300 das Kohlengraben an der Ruhr und etwas später an der Saar.

Zuerst wurden die Kohlenflöze, die bis an die Erdoberfläche stießen, abgebaut. Schon ein Maulwurfshaufen kann Kohlenstückchen enthalten. Es wurde nur an der Oberfläche nach Kohle gegraben. An die tiefer liegende Kohle gelangte man später.

Als der Bergbau noch in den Kinderschuhen steckte, war es nicht üblich täglich und planmäßig nach Kohle zu graben.

Die Bauern suchten nur dann nach Kohle, wenn sie gerade mal nicht mit der Feldarbeit zu tun hatten. Man sprach damals auch kaum von Bergbau, sondern von der "Kohlengräberei". Diese Form von Kohlengräberei ging aber vor etwa 250 Jahren zu Ende.

Ab 1800 griff der preußische Staat allmählich in den Bergbau ein. Damit wurden die politischen Vorraussetzungen für den wirtschaftlichen Aufschwung gesetzt. So wurden zum Beispiel preußische Beamte ins Ausland geschickt, um nach neuen Technologien im Bergbau zu spionieren.

Ab 1830 konnte die Kohleförderung mit Hilfe der Dampfmaschine wesentlich verbessert werden. Durch sie war es möglich auch an die tiefliegende Kohle heranzukommen. Die Dampfmaschine holte die Kohle an die Erdoberfläche und saugte die verbrauchte Luft aus der Tiefe ab. Die Hauptaufgabe der Dampfmaschine bestand aber darin, dass Grundwasser in den Kohlenschächten abzupumpen. Vor allem das hatte die Bergmänner daran gehindert, in tiefere Gesteinsschichten vorzudringen.

Es gab schnell immer mehr Abnehmer für ihre Kohle. Besonders gute Kunden wurden die Schmiedewerkstätten. Denn zur Eisenbearbeitung war sehr große Hitze nötig. Und wie ihr euch vielleicht denken könnt, boomte auch der Gleisbau für die Eisenbahn. Denn schließlich musste die Kohle ja schnell in transportiert werden. So geschah es, dass im Jahre 1870 das Eisenbahnnetz im Ruhrgebiet so gut ausgebaut das dichteste in der ganzen Welt war.

Und 1893 wurde bereits die Kohle aus dem Pott per Eisenbahn und Schiffe in die ganze Welt verkauft.

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