Donner

Zum Blitz gehört der Donner. Das Wort "Donner" stammt von dem lateinischen Wort "tonare", was soviel bedeutet wie "laut erdröhnen" oder einfach "krachen".

Er entsteht innerhalb weniger tausendstel Sekunden durch die Druckwelle der Luft im Blitzkanal. Du musst dir das wie eine Explosion vorstellen, so schnell dehnt die Luft sich hier aus. Die Temperaturen steigen rasch auf 5000 bis 10000°C an. Sogar 30.000 °Celsius sollen schon erreicht worden sein.

Die hierbei auftretenden Schallwellen sind als typisches Geräusch des Donners zu hören. Da sie sich nur mit der Schallgeschwindigkeit von 330 Metern pro Sekunde ausbreiten ist der Donner erst lange nach dem Aufleuchten des Blitzes zu hören.

Aus dieser Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls in der Luft kannst du die Entfernung eines Blitzes ganz grob abschätzen. Mit deiner Uhr stoppst du die Sekunden, die zwischen Blitz und Donner vergehen dividierst das Ergebnis durch 3, und du hast die Entfernung in Kilometern.

Während der Donner eines in deiner Nähe niedergehenden Blitzes wie ein lauter, knallartiger Schlag klingt, hört er sich von Ferne her grollend und polternd an. Wenn der Blitz sich auf dich zu oder sich von dir weg bewegt, hört er sich wie ein fortdauerndes Rollen an. Dieser Eindruck kann im Gebirge durch ein Echo noch verstärkt werden.

Vielleicht hast du schon einmal das Geräusch gehört, das eine Kugel auf der Kegelbahn macht so ähnlich musst du dir das vorstellen. Das hängt damit zusammen, daß sich der Donner an Wolken und Geländeformen bricht und das Geräusch dadurch an Dynamik verliert. Außerdem werden die hohen Frequenzen stärker absorbiert als die tiefen.

Die Reichweite des Donners hängt stark von der Windrichtung, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit ab. Du kannst ihn aber schon hören, wenn er noch 15 bis 20 Kilometer von dir entfernt ist.

Roland Rosenbauer, Juni 2000

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