Aus welchem Stoff bestehen die Gene?

Morgan konnte die Lage vieler Gene (Genorte) auf den insgesamt vier Chromosomenpaaren der Fruchtfliege bestimmen.


Nachdem bewiesen war, dass es Gene tatsächlich gibt und dass sie auf den Chromosomen sitzen, wollten die Wissenschaftler herausfinden, woraus die Erbanlagen bestehen.

Wenn Gene existierten, dann mussten sie wie jeder andere Bestandteil der Zelle auch aus einzelnen chemischen Bausteinen (Molekülen) zusammengesetzt sein. Die Suche nach diesen Bausteinen wurde nun zum wichtigsten Ziel der Forscher.

Bereits im Jahr 1869 hatte ein junger Arzt namens Friedrich Miescher aus den Kernen von Zellen eine Substanz isoliert, die er Nukleinsäure (von lateinisch nucleus = der Kern) nannte.

Einige Wissenschaftler vermuteten daraufhin, dass die Nukleinsäure etwas mit der Vererbung zu tun haben könnten. Der einfache Aufbau des Moleküls aus den chemischen Bausteinen Phosphorsäure, Zucker und Basen ließ sie jedoch daran zweifeln. Man glaubte nicht, dass eine derart einfach zusammengebaute Substanz etwas so Kompliziertes wie die Vererbung zustande bringen könnte.

Um die Mitte des 20. Jahrhunderts deutete allerdings vieles darauf hin, dass die Desoxyribonukleinsäure (DNS) tatsächlich der Stoff war, aus dem die Gene sind. Als es zwei jungen Wissenschaftlern schließlich gelang, die Struktur des Moleküls zu entschlüsseln, zweifelte niemand mehr daran, dass die DNS das lange gesuchte Molekül des Lebens war.

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