23. März 2009 Welttag der Meteorologie

Wer nach Dar Es Salaam fliegt, in die größte Stadt Tansanias in Ostafrika, muss morgen mit Gewittern rechnen. In Prag erwarten ihn Schneeschauer und in Luxor (Ägypten) wird es sonnig und mit bis zu 24 Grad angenehm warm. Wettervorhersagen für 1300 Städte auf der ganzen Welt findet ihr beim Deutschen Wetterdienst. Mehr über Wetterkunde und den Tag der Meteorologie lest ihr hier.

Der Deutsche Wetterdienst

  

1952 wurde der Deutsche Wetterdienst (DWD) gegründet. Seine Hauptaufgabe ist es, vor Gefahren durch das Wetter zu warnen und das Klima in ganz Deutschland zu beobachten und dessen Veränderung zu bewerten. Dafür arbeiten rund 2600 Menschen beim DWD.

Foto: An einer solchen Wetterstation werden die Messungen gemacht.


Mit 173 hauptamtlichen Wetterstationen betreibt der Deutsche Wetterdienst das dichteste und größte meteorologische Messnetz in Deutschland. Daneben gibt es noch rund 2400 Stationen, die das nebenamtliche Messnetz bilden und die von ehrenamtlichen Wetterfröschen betreut werden. Der DWD gibt jährlich zirka 90.000 Wettervorhersagen heraus, das sind durchschnittlich 247 Prognosen pro Tag.

Neben den Vorhersagen für die Allgemeinheit gibt es Prognosen speziell für die Schifffahrt oder Landwirtschaft. Steht ein schweres Unwetter an, warnt der DWD rechtzeitig davor, sodass so viel Schaden wie möglich vermieden werden kann. Außerdem wird versucht die Zahl der Todes- und Krankheitsfälle bei Hitze durch die Herausgabe von Hitzewarnungen im Sommer zu verringern. Im heißen Sommer 2003 fielen mehr als 7000 Menschen der Hitze zu Opfer.

  

Die Weltorganisation für Meteorologie

Um eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den nationalen Wetterdiensten zu ermöglichen, wurde 1950 die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet. Dies ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UNO) für Meteorologie, Hydrologie und Geophysik mit derzeit 188 Mitgliedstaaten.


Abbildung: Die Flagge der World Meteorological Organization (WMO).



Deutschland ist seit 1954 in Form des Deutschen Wetterdienstes dabei. Das wichtigste der insgesamt zehn Programme der WMO ist das World Weather Watch Programm (WWWP). Hier greift man auf über 10.000 Wetterstationen aus aller Welt zu, um so die Messung, den Austausch und die Verarbeitung der Daten zu verbessern.

 

Was tut die WMO?

Die Ziele der WMO sind hauptsächlich, eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Wetterdiensten über die Ländergrenzen hinweg zu fördern, um so zu besseren Ergebnissen zu kommen. Dazu wird der Aufbau von Informationssystemen gefördert, damit man die Daten so schnell wie möglich untereinander austauschen kann.


Abbildung: Auf diesem Radar wird eine Sturmfront ausgemacht.


Man will die Meteorologie stärker auf Bereiche wie Schifffahrt, Luftfahrt oder Landwirtschaft anwenden, damit bessere Erträge erzielt werden und weniger Unfälle passieren. Außerdem fördert die WMO die Ausbildung von neuen Meteorologen, damit die Arbeit auch in Zukunft fortgesetzt werden kann.

 


Zum Beispiel kann ein Bauer durch die WMO den bestmöglichen Ertrag einfahren, wenn er rechtzeitig über die Wettersituation im Bilde ist. Er weiß, wann die Wetterlage am günstigsten ist, um eine bestimmte Pflanze auszusäen oder wann er ernten muss, bevor der nächste Sturm sein Gemüse zunichte macht, da die WMO das Wetter über längere Zeiträume vorherbestimmen kann. Somit hat er mehr zum Verkaufen und verdient besser.


Abbildung: Eine typische Wetterkarte, hier von den USA.



Der Welttag der Meteorologie

Um an die Gründung 1950 und die hervorragende Arbeit der WMO zu erinnern, wird jedes Jahr am 23. März der Internationale Tag der Meteorologie gefeiert. Dies soll die Zusammenarbeit der verschiedenen Länder hervorheben, wodurch sich verlässlichere Prognosen erstellen ließen. Selbst Wetterdienste in Krisengebieten kooperierten ohne Rücksicht auf die Situation in ihrem Land. Oft werden in solchen Ländern Informationen und Nachrichten abgeändert oder gar nicht herausgegeben. Doch die Wetterstationen lassen sich nicht beirren und geben ihre Daten direkt weiter.


Wetter weltweit

Jedes Jahr wählt man bei der WMO ein anderes Thema, auf das beim Weltwettertag besondere Aufmerksamkeit gelegt werden soll. 2009 steht das weltweite Wetterinformationssystem (WMO) im Mittelpunkt.

Abbildung: Hurrikan "Dennis" über der Karibik. Ein Anzeichen des Klimawandels?


Wer in andere Länder oder gar Kontinente reist, möchte gern wissen, welches Wetter ihn dort erwartet oder welches Klima dort üblicherweise herrscht. Das weltweite Wetterinformationssystem der Weltorganisation für Meteorologie kann ihm weiter helfen. Auf der Internetseite der WMO findet man Wettervorhersagen für 1300 Städte in 121 Staaten in englischer Sprache.

20.03.2008 Text: Jan Wrede, aktualisiert 2009: Liane Manseicher, Bilder: Wikipedia. 

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