13. Welt-Klimagipfel auf Bali

Vom 3.- 14. Dezember 2007 findet auf der Insel Bali der 13. Klimagipfel statt. Zur dritten Konferenz der Vertragsstaaten des Kyoto-Protokolls werden 6000 Teilnehmer erwartet. Die deutsche Delegation wird von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel geleitet.

Die Klimaveränderungen sind nicht mehr übersehbar und kommen schneller, als Forscher ursprünglich angenommen haben. Wissenschaftler warnen, dass der Ausstoß von CO2 drastisch reduziert werden muss.

Die zu Indonesien gehörende Insel Bali ist 2007 Gastgeber der Klimakonferenz. 2006 war Nairobi Ausrichter des Umweltgipfels. In Nordafrika sind die Auswirkungen des Klimawandels mit sich ausbreitenden Wüsten bereits heute deutlich sichtbar. Das bewirkt unter anderem der ausbleibende Regen, der wiederum das Süßwasser knapp und kostbar macht.

Zu den Beratungen auf Bali werden Vertreter aus ca. 180 Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention und des Kyoto-Protokolls sowie von Umweltverbänden, Unternehmen und aus der Wissenschaft erwartet. Die deutsche Delegation wird Bundesumweltminister Gabriel leiten. Am 8. Dezember findet ein Waldtag statt. In Vorträgen und Diskussionen soll erörtert werden, wie die Emissionen aus Entwaldung in Entwicklungsländern reduziert werden können. Parallel zur Konferenz veranstaltet der indonesische Handelsminister am 8.und 9. Dezember einen hochrangigen Dialog von Wirtschaftsministern, um die Auswirkungen des Klimawandels auf den internationalen Handel zu erörtern. Die indonesische Finanzministerin hat für den 11. Dezember zu einem Finanzministertreffen eingeladen, auf dem finanzielle Auswirkungen des Klimawandels diskutiert werden sollen.

Klimawandel macht rasches Handeln erforderlich


Der Klimawandel ist ganz überwiegend vom Menschen verursacht. Hieran lässt der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimawandel (IPCC), der in diesem Jahr die drei Teilberichte des 4. Sachstandsberichts veröffentlicht hat, keinen Zweifel mehr. Die Folgen des Klimawandels kommen heftiger und schneller als die Wissenschaft noch vor wenigen Jahren prognostiziert hat. Nur wenn es in den kommenden 10-15 Jahren gelingt, den Trend bei der Emissionsentwicklung umzukehren, lässt sich der Klimawandel in gerade noch beherrschbarem Rahmen halten. Die positive Nachricht des IPCC ist, dass wir die notwendigen Technologien haben, um dies zu schaffen. 

Es begann in Rio de Janeiro

Beim UN-Umweltgipfel 1992 in Rio hatten die Industriestaaten sich bereit erklärt, bis zum Jahr 2000 ihren Ausstoß an Treibhausgasen auf den Stand des Jahres 1990 zurückzuführen. Als Hauptgase gelten Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Daneben sollen noch der Ausstoß von teilhalogenierten sowie perfluorierten Kohlenwasserstoffen und Schwefelhexafluorid vermindert werden. Dies hat immer noch kein Staat erfüllt.

Das Kyoto-Protokoll

160 Staaten haben 1997 in Japan das «Protokoll von Kyoto» unterzeichnet. Die Industrieländer sollen ihre wesentlichen Treibhausgase im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 im Vergleich zu 1990 um 5,2 Prozent vermindern. Für weitere drei Gase gilt das Vergleichsjahr 1995. Das Protokoll ist erst am 16. 2. 2005 in Kraft getreten, weil es von mindestens 55 Ländern ratifiziert werden musste, auf die zusammen 55 Prozent aller Industriestaaten-Emissionen entfallen. Diese Voraussetzung wurde erst 2004 durch den Beitritt Russlands erfüllt.

Klimaschutz als wichtigste Zukunftsaufgabe

Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts müssen die Emissionen im Vergleich zu 1990 mindestens halbiert werden. Bis 2009 muss sich die Staatengemeinschaft auf ein neues Regelwerk für die Zeit nach 2012 einigen, das auf dem Kyoto-Protokolls aufbaut. Fragen sind z.B.: Reichen die im Kyoto-Protokoll vereinbarten Maßnahmen aus, um gefährlichen Klimawandel zu vermeiden? Wie kann der Flugverkehr berücksichtigt werden? Welche Rolle sollen Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft nach 2012 spielen?

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, eine globale Erwärmung um mehr als 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu verhindern, um das Risiko gefährlicher Entwicklungen zu minimieren. Solche Entwicklungen wären beispielsweise das Abschmelzen der Polkappen oder die Zerstörung wichtiger Ökosysteme.

Hier findest du mehr Informationen über den Klimagipfel auf Bali.

Text: RR 3. 12. 2007,  Bilder: PhotoDisc

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