11. Welt-Klimagipfel in Montreal
Vom 28. 11.-9.12.2005 findet in Montreal der 11. Klimagipfel statt. Es ist die erste Konferenz der Vertragsstaaten des Kyoto-Protokolls, das am 16. 2. 2005 in Kraft getreten ist.
Ein großes Problem ist die Tatsache, dass die USA dem Protokoll noch nicht beigetreten sind und das in absehbarer Zeit auch nicht wollen. Allerdings hat durch die Hurrikans Katrina, Rita und Wilma mit ihren enormen Folgeschäden ein Umdenken begonnen, obwohl von der Bush-Regierung hier keine Fortschritte zu erwarten sind.Es begann in Rio de Janeiro
Beim UN-Umweltgipfel 1992 in Rio hatten die Industriestaaten sich bereit erklärt, bis zum Jahr 2000 ihren Ausstoß an Treibhausgasen auf den Stand des Jahres 1990 zurückzuführen. Als Hauptgase gelten Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Daneben sollen noch der Ausstoß von teilhalogenierten sowie perfluorierten Kohlenwasserstoffen und Schwefelhexafluorid vermindert werden. Dies hat immer noch kein Staat erfüllt.
Das Kyoto-Protokoll
160 Staaten haben 1997 in Japan das «Protokoll von Kyoto» unterzeichnet. Die Industrieländer sollen ihre wesentlichen Treibhausgase im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 im Vergleich zu 1990 um 5,2 Prozent vermindern. Für weitere drei Gase gilt das Vergleichsjahr 1995. Das Protokoll konnte erst in Kraft treten, wenn es mindestens 55 Länder ratifiziert haben, auf die zusammen 55 Prozent aller Industriestaaten-Emissionen entfallen. Diese Voraussetzung wurde erst 2004 durch den Beitritt Russlands erfüllt.
Neue Industriestaaten
In Montreal wird eine Schlüsselfrage sein, wie die Klimaverhandlungen in Zukunft gestaltet werden sollen. So müssen auch Schwellenländer, beispielsweise China, stärker in den Klimaschutz eingebunden werden. Länder wie China, Indien oder auch Südkorea lassen sich derzeit nicht auf Emissionsbeschränkungen festlegen, weil sie auf einem starken Wachstumspfad sind. Die Konferenz will diese Staaten zu freiwillige Vereinbarungen bewegen, welche keine Strafen bei Nichteinhaltung nach sich ziehen, aber die Möglichkeit für Belohnungen offen lässt, falls diese Staaten weniger Treibhausgase freisetzen.
Wie soll es weitergehen?
Vorangetrieben wird der Klimaschutz derzeit vor allem von der EU, hier in erster Linie von Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Auch wenn die Grünen in Deutschland nicht mehr mit regieren, wird keine Änderung der Klimapolitik erwartet. Bundeskanzlerin Angela Merkel war als deutsche Umweltministerin 1997 in Kyoto dabei und hat den Vertrag damals mitgestaltet. Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, eine globale Erwärmung um mehr als 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu verhindern, um das Risiko gefährlicher Entwicklungen zu minimieren. Solche Entwicklungen wären beispielsweise das Abschmelzen der Polkappen oder die Zerstörung wichtiger Ökosysteme.
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Text: RR 28. 11. 2005, Bild: PhotoDisc
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