10. Welt-Klimagipfel in Buenos Aires

Der Treibhauseffekt steht in diesen Tagen im Mittelpunkt der Gespräche auf dem Weltklimagipfel. Die Konferenz will ein neues Kapitel der noch jungen klimapolitischen Geschichte aufschlagen.

Vom 6.-17.12.2004 findet in Buenos Aires der 10. Klimagipfel statt. Natürlich steht auch die Feier des zehnjährigen Inkrafttretens der in Rio beschlossenen Klimarahmenkonvention auf dem Programm. Grund zum Feiern ist auch, dass das Kyoto-Protokoll am 16.2.2005 in Kraft treten wird.

Ein großes Problem ist die Tatsache, dass die USA dem Protokoll noch nicht beigetreten sind und das in absehbarer Zeit auch nicht wollen. Beim UN-Umweltgipfel 1992 in Rio hatten die Industriestaaten sich bereit erklärt, bis zum Jahr 2000 ihren Ausstoß an Treibhausgasen auf den Stand des Jahres 1990 zurückzuführen. Als Hauptgase gelten Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Daneben sollen noch der Ausstoß von teilhalogenierten sowie perfluorierten Kohlenwasserstoffen und Schwefelhexafluorid vermindert werden. Dies hat immer noch kein Staat erfüllt.

160 Staaten unterzeichneten 1997 in Japan das «Protokoll von Kyoto». Die Industrieländer sollen ihre wesentlichen Treibhausgase im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 im Vergleich zu 1990 um 5,2 Prozent vermindern. Für weitere drei Gase gilt das Vergleichsjahr 1995. Das Protokoll konnte erst in Kraft treten, wenn es mindestens 55 Länder ratifiziert haben, auf die zusammen 55 Prozent aller Industriestaaten-Emissionen entfallen. Diese Voraussetzung wurde erst 2004 durch den Beitritt Russlands erfüllt.

In Buenos Aires wird eine Schlüsselfrage sein, wie die Klimaverhandlungen in Zukunft gestaltet werden sollen. Sollen die zentralen Verhandlungen nur zwischen den Kyoto-Staaten geführt werden, womit sich die Vorreiter vom Veto der USA und anderer Bremserstaaten unabhängig machen würden? Oder würde ein solches Vorgehen ohne die USA alle künftigen Protokolle von vorneherein entwerten?

Am Rande der Konferenz werden die Pläne der USA und Australiens zu Klimainitiativen ein Thema sein, die diese Länder offenbar als Alternative zu Kyoto vorbereiten. Allerdings sieht es aus, als ginge es nur um PR, also um eine positiv erscheinende Öffentlichkeitsarbeit und nicht um konstruktives Handeln.

Leider kommt die Umsetzung der Klimaschutzziele auch in der EU nicht im gewünschten Maße voran. Immerhin hat sich die Europäische Union zum Ziel gesetzt, eine globale Erwärmung um mehr als 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu verhindern, um das Risiko gefährlicher Entwicklungen zu minimieren. Solche Entwicklungen wären beispielsweise das Abschmelzen der Polkappen oder die Zerstörung wichtiger Ökosysteme.

Hier findest du mehr Informationen über den Klimagipfel in Buenos Aires.

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Text: RR 6. 12. 2004, Bild: PhotoDisc

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