Zehn Jahre Euro

Seit dem 1.1.2002 ist der Euro als Bargeld verfügbar. Viele Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben ihn eingeführt, um beispielsweise den Zahlungsverkehr zwischen den Staaten zu vereinfachen. Zehn Jahre nach der Einführung steht die gemeinsame Währung vor ihrer bisher größten Herausforderung.

10 Jahre Euro


Seit dem 1. Januar 2002 könnt ihr mit Euroscheinen und Euromünzen bezahlen.

Eingeführt wurde der Euro schon drei Jahre vorher, allerdings nur als Buchgeld. Das heißt, dass man zu dieser Zeit mit dem Euro nur in elektronischer Form zum Beispiel per Online-Banking beim Kauf von Aktien zahlen konnte.

Mit der Einführung des Euro wurden die alten Währungen der meisten Mitgliedsländer abgeschafft und durch das neue gemeinsame Zahlungsmittel ersetzt. Nicht alle Länder haben diese Prozedur vollzogen. Großbritannien und Dänemark haben zum Beispiel noch ihre alte Währung.



Die Europäische Union (EU) nach der EU-Ost-Erweiterung.



Außerdem gab es auch ein paar Länder die den Euro einige Zeit später einführten oder in Zukunft noch einführen werden. Die Slowakei zum Beispiel führte die neue Währung erst am 1. Januar 2009 ein und Polen wird den Euro nicht vor 2015 einführen.

Der Euro-Umrechnungskurs

Vor 2002, dem Jahr der Euroeinführung, waren rund 12 Milliarden Banknoten und 70 Milliarden Münzen im Umlauf, die durch den Euro ersetzt wurden.

Bis heute können D-Mark Scheine und Münzen zu den Landeszentralbanken und deren Zweigstellen gebracht werden, damit sie in Euro umgetauscht werden. Der amtliche Umtauschkurs zwischen dem Euro und der D-Mark liegt seit dem 1. Januar 1999 bei 1 Euro = 1,95583 DM.

 

Die Umrechnung von Euro in D-Mark, wird bis heute mit diesem Umrechnungskurs multipliziert: Beispiel: 500 x 1,95583 = 977,915 DM.


Bei der Umrechung von D-Mark in Euro wird durch den Umrechnungskurs geteilt:

500 DM / 1,95583 = 255,64594 .

Gerundet wird auf zwei Nachkommastellen. Für 195,58 Mark bekommt ihr genau 100 Euro.

Ist der Euro eine starke Währung?

Aktuell ist der Euro häufig in den Schlagzeilen. Von Eurokrise und Staatsschuldenkrise ist dann die Rede. Häufig stehen auch Experten bei diesen Phänomenen vor einem Rätsel.

Vor einigen Jahren war der Euro noch eine sehr starke Währung, im Jahr 2008 lag er sogar knapp bei 1,60 Dollar.

Der Dollar ist die Währung der USA. Wärst du also zu dieser Zeit nach Amerika geflogen und hättest dort für 1000 Dollar eingekauft, dann hättest du nur rund 625 Euro zahlen müssen. Denn 1000 geteilt durch 1,60 ergibt 625. Heutzutage hat der Euro jedoch deutlich an Wert verloren, du müsstest also für den gleichen Einkauf mehr als 625 Euro zahlen.

Die Zukunft des Euro

Aktuell liegt der Wert eines US-Dollar bei ungefähr 1,30 Euro. Das heißt, du würdest heute für den selben Einkauf von 1000 Dollar knapp 770 Euro ausgeben müssen. Das liegt unter anderem an der in letzter Zeit häufig in den Nachrichten thematisierten Eurokrise.

Viele Menschen haben aufgrund dieser Krise das Vertrauen in den Euro verloren.

Auch in Deutschland wird der Wunsch, die Deutsche Mark (DM) wieder einzuführen, immer größer. Sogar eine Währungsteilung in Nordeuro und Südeuro wird von einigen wenigen vorgeschlagen. Doch ist das der richtige Weg?

Der Euro ist weiterhin stärker als der Dollar, wenn auch nicht mehr so stark, wie er es einst war. Des Weiteren profitiert Deutschland am meisten vom Euro. Auch das Signal, das von einer solchen Teilung an die Mitgliedsländer der Europäischen Union gesendet wird, könnte das Falsche sein.

So haben sich die europäischen Staaten stets um eine gemeinsame Linie bemüht und nach dem Motto gemeinsam sind wir stark zusammengehalten. Fängt die EU an sich aufzuspalten, könnte das, vor allem in einer Krise, der Anfang vom Ende dieser Zusammenarbeit sein.

Wenn dich Geld, seine Geschichte und Bedeutung interessiert, dann wirf doch auch mal einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 78: Geld



Text: RR, Stand: 2. 1. 2012, Münzen: Photodisc "Money Talks", Wallstreet: SSA-Poster, Eurosymbol: Christoph F. Siekermann/GFDL

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