Geld Sammeln statt Sparen

Vor 85 Jahren, am 15. Mai 1922 wurde Albert Pick geboren. Sein Leben widmete er der Numismatik. Das ist die Lehre vom Geld und seiner Geschichte. Dabei entwickelte er ein nach ihm benanntes Nummernsystem. Damit können alle Geldscheine weltweit eindeutig identifiziert werden. Mehr über Pick und sein Nummern-System erfahrt ihr hier ...

Albert Pick wurde am 15. Mai 1922 in Köln geboren. Schon mit acht Jahren begann Albert Pick Banknoten und Notgeld zu sammeln. Denn in den 1930er Jahren wurde die Welt von einer großen wirtschaftlichen Krise geschüttelt. Weil der Wert des Geldes schnell sank, wurde nacheinander immer mehr Scheine mit immer größeren Summen notwendig. So kam es, dass ein Brot mehrere Millionen oder sogar Milliarden Mark kostete.


Notgeld der Stadt Fürth/Bay. mit einem Nennwert von 50 Millionen Mark



Nach der Schule studierte Pick Philosophie, Literatur und Geschichte. Bis 1964 war er Geschäftsführer eines Verlages. Während all dieser Zeit vernachlässigte er aber sein Hobby, das Sammeln von Papiergeld, nicht. Er wurde sogar vereidigter Sachverständiger für Papiergeld.

Der Geldstrumpf wird zu klein

Als er schließlich 180 000 Geldscheine aus aller Herren Länder bei sich hortete, überstiegen die Schwierigkeiten bei der Betreuung die Möglichkeiten eines Privatmannes. Jeder Schein wird einzeln abgeheftet, in speziellen Hüllen, damit Umgebungsluft und Feuchtigkeit die Scheine nicht beschädigen. Die Bayerische Hypotheken- und Vereinsbank übernahm die Sammlung. Albert Pick arbeitete von 1964 bis 1985 als Kurator seiner Sammlung für die Bank.

Weltweit einmaliges Nummernsystem

180 000 Geldscheine zu verwalten ist ein mühseliges Unterfangen. Um den Überblick nicht zu verlieren, entwickelte Albert Pick ein Nummernsystem für seine Scheine. Jede Note erhält dabei ihre individuelle Bezeichnung, die aus Ziffern und Buchstaben besteht. Ein vorangestelltes P bezeichnet reguläre Banknoten, PS steht für Sonderausgaben von Noten.

Weiterhin kann dann noch ein Kleinbuchstabe angefügt werden, um eine bestimmte Note weiter zu bestimmen. Schließlich wird der Nummer noch ein Länderkürzel vorangestellt. So ergibt sich eine bestimmte Pick-Nummer, etwa D P 37 für die 5 DM-Note vom 1.8.1991, auf der die deutsche romantische Dichterin Bettina von Arnim abgebildet ist.

Standardwerk für Geldscheinsammler

Neben der Betreuung seiner Sammlung und der Entwicklung seines Nummernsystems verfasste Albert Pick viele Bücher über Münz- und Banknotenkunde. Sein Werk World Paper Money Catalog ist da Standardwerk für Sammler aus aller Welt.

Heute lebt der weltweit anerkannte Geldscheinexperte Albert Pick im Ruhestand in Garmisch-Partenkirchen. Seine Sammlung von mittlerweile weit über 200 000 Geldscheinen wird heute von der Stiftung Geldscheinsammlung der Bayrischen Hypo- und Vereinsbank in München betreut.

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Hier findest du ein Nachschlagewerk rund ums Geld

Wenn dich Geld, seine Geschichte und Bedeutung interessiert, dann wirf doch auch mal einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 78: Geld



Text: -jj- 15.5.2007 // Foto: Notgeld Alexander Schmidt/GFDL, 5 DM © Bundesbank


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