Die neuen Euromünzen Europa wächst weiter zusammen

Seit dem 1.1.2002 gibt es in Europa eine einheitliche Währung, den Euro. Fast fünf Jahre nach der Einführung steht jetzt die nächste Änderung an. Es müssen neue Münzen geprägt werden, um die neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union auf dem Münzgeld abzubilden. Auch werden immer wieder Sondermünzen mit unterschiedlicher Prägung hergestellt. Doch warum macht man sich schon wieder so viel Arbeit mit dem Geld?


Die Europäische Union (EU) nach der Erweiterung.

Grund für die Veränderung

Mit der EU-Osterweiterung 2004 sind zehn weitere Staaten in die EU eingetreten, die nun auch den Euro als Währung nutzen wollen. Um den Euro verwenden zu dürfen, muss ein Land mindestens zwei Jahre dem so genannten Europäischen Wechselkurssystem angehören. Das ist notwendig, damit die alte Währung nicht zu großen Wertschwankungen gegenüber dem Euro unterliegt. Slowenien ist bereits seit September 2004 Mitglied und kann das neue Zahlungsmittel deshalb am 01.Januar 2007 einführen. Da die neuen Mitgliedsstaaten auf den alten Euromünzen nicht eingeprägt sind, müssen neue Münzen hergestellt werden. Mit den alten Münzen aber kann weiter bezahlt werden.



Die neue Vorderseite

Auf der Vorderseite der alten Euromünzen ist eine Landkarte der alten Mitgliedsländer abgebildet. Auf den 10, 20 und 50 Centmünzen sollen nun alle Zwischenräume zwischen den einzelnen Ländern verschwinden und die neuen Länder hinzugefügt werden. Bei den 1 und 2 Euromünzen werden auch die neuen Staaten hinzukommen, und alle Grenzen sollen entfernt werden. Die Vorderseiten der 1, 2, und 5 Centmünzen, die die Weltkugel zeigen, bleiben gleich. Der EU-Währungskommissar Joaquin Almunia will mit dieser Änderung "das wirkliche Europa besser darstellen".

Die Rückseite

Die Rückseite der neuen Münzen kann weiterhin von den einzelnen Ländern frei gestaltet werden. In Deutschland ist auf der 1 Euromünze zum Beispiel der Bundesadler abgebildet. Neu hinzu kommt, dass nun auch noch der Name des jeweiligen Landes vertreten sein muss, was bei manchen Münzen schon jetzt der Fall ist. Es wird darauf verzichtet, den Wert, so wie in Österreich auf der Rückseite erneut anzugeben. Nur wenn das Land nicht das lateinische Alphabet verwendet, wie Griechenland, könnte das verwirklicht werden (Griechenland benutzt das griechische Alphabet). Bis 2008 müssen alle Staaten die Änderung übernommen haben.


Das Holstentor in Lübeck.

Die neuen Sondermünzen

Seit 2003 ist es jedem EU-Mitgliedsland gestattet, Sondermünzen zu prägen. Die erste Sonderprägung, die erschienen ist, ist eine griechische Münze zum Gedenken an die Olympischen Spiele 2004 in Athen. Für Deutschland sind 16 Gedenkmünzen geplant; eine für jedes Bundesland. Wann welche Münze erscheint, hängt von dem Vorsitz der Länder im Bundesrat ab. Bereits im Umlauf ist die Münze von Schleswig-Holstein, auf der das Lübecker Holstentor abgebildet ist. Auf der bayerischen Gedenkmünze wird das Schloss Neuschwanstein zu sehen sein. Alle Sondermünzen sind auch als Zahlungsmittel anerkannt.

Gemeinschaftsmünze der Mitgliedstaaten

Für 2007 wird es eine Gemeinschaftsmünze von zwölf Mitgliedsstaaten und Slowenien geben. Sie wird anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Römischen Verträge geprägt und zeigt den Vertrag der sechs Begründer und den Ort der Unterzeichnung, den Campidoglio-Platz in Rom. Die Münzen werden in allen Ländern gleich sein und lassen sich nur durch den Ländernamen auf der Rückseite von einander unterscheiden.

Jan Wrede; 30.10.06 Text / Bilder: wikipedia /GFL

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