Hamburger feiern Ozeanriesen

Das größte Passagierschiff der Welt, die "Freedom of the Seas", hat Hamburg besucht. Nächste Station ist Oslo, dann New York. Dort wird das Schiff am 12. Mai feierlich getauft. Ab Juni soll der Ozeanriese mit bis zu 4.370 Passagieren durch die Karibik kreuzen.

Am Ostermontag lockte das Eindockmanöver der "Freedom of the Seas" bereits um 6 Uhr morgens die Hamburger zu Tausenden an. Wie der Queen Mary gelang es auch dem neuen Riesen, die Hanseaten in ihre Hafencity zu locken. Mit einer Bruttoraumzahl (BRZ) von 158.000 und einer Kabinenanzahl von rund 1800 löst die Freedom of the Seas" die "Queen Mary 2" (148.528 BRZ, 1200 Kabinen) als größtes Passagierschiff der Welt ab. Die "Queen Mary 2" bleibt allerdings das längste Passagierschiff der Welt. Mit 339 Metern Länge ist der Neubau zwar sechs Meter kürzer als die "Queen Mary 2", aber 15 Meter breiter. An der breitesten Stelle misst die "Freedom of the Seas" etwa 56 Meter und sie ist 72 Meter hoch.

Eine Woche Hamburg

Vom 17. bis 22. April lag der Riesendampfer im Dock der Werft Blohm und Voss. In dieser Woche hatte das in Finnland gebaute neue Flaggschiff der Royal Caribbean Cruise Line den letzten Schliff erhalten. Nach einer anschließenden Testfahrt (vom 22. bis 24. April 2006) ist die "Freedom of the Seas" offiziell an die Reederei übergeben werden.

Mit einem großen Fest in der Hafencity haben die Hamburger die endgültige Fertigstellung des Meeres-Riesen zwei Tage lang gefeiert. Zu dem Ereignis waren rund 1800 Gäste an Bord geladen. Gleichzeitig veranstaltete die Reederei am Kreuzfahrtanleger eine Bühnenshow rund um den Meeres-Riesen.

Am 25. April geht es weiter über Oslo ins britische Southampton und über den Atlantik nach New York.



Taufe in New York

Die offizielle Schiffstaufe wird erst nach der Jungfernfahrt stattfinden. Als Taufpatin haben amerikanische Fernsehzuschauer Katherine Louise Calder aus Oregon gekürt. Gesucht wurden Frauen mit großem sozialen Engagement. Frau Calder hat in den letzten 27 Jahren als Pflegemutter mehr als 400 Kinder aufgezogen.

Ab Juni soll der Luxus-Liner in See stechen, um künftig Urlauber von Florida aus zu Kreuzfahrten in die Karibik mitzunehmen.

Luxus pur

Die "Freedom of the Seas" der Reederei Royal Caribbean ist eine ganze Stadt in einem Schiff. Damit bei den Gästen keine Langeweile aufkommt, wurde ein schwimmender Freizeitpark geschaffen: Eine der Hauptattraktionen auf dem Schiff  ist ein riesiger "Flow Rider", ein Surf Park zum Wellenreiten auf See aber nicht auf dem Meer sondern im Schiff! Auf einem zehn mal zwölf Meter langen Wasserbecken wird mit 113 Kubikmetern Wasser pro Minute eine ein Deck hohe Welle erzeugt. Außerdem gibt es eine interaktive Badelandschaft, ausgestattet mit Skulpturen, Düsen, Fontänen und Wasserkanonen. Deck 13 bietet einen Neun-Loch-Golfplatz. Gäste können an Bord aber auch Inlineskaten oder ganz klassisch Joggen. Zum Interieur gehören eine 135 Meter lange Einkaufspassage, eine Kletterwand und eine Eisbahn.

Wettstreit der Superschiffe

Sie ist fast so breit wie das Brandenburger Tor, verfügt über zehn Restaurants und kann 4.370 Gäste beherbergen, die "Queen Mary 2" hat dagegen "nur" Platz für gut 3000 Passagiere. Wegen der klassischen Linienführung ist für viele Freunde großer Schiffe die Queen aber das elegantere Schiff.

Während die Hamburger feierten empfingen einige hundert Bremerhavener die "Queen Elizabeth 2". Das 293 Meter lange britische Kreuzfahrtschiff traf zu Reparaturarbeiten auf der Bremerhavener Lloyd Werft ein. Bis zum 8. Mai soll nach Werftangaben vor allem die technische Ausrüstung des Luxusliners in Stand gesetzt werden.

Text: RR 24. 4. 2006, Bilder: Ingo Drzewiecki (Wikipedia)

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