Die Gorch Fock , das schönste Schiff der Bundesmarine

Das 1958 gebaute Segelschulschiff der Marine «GORCH FOCK» soll weitere 30 Jahre über die Meere gleiten. In einer neunmonatigen Generalüberholung ist die Dreimastbark modernisiert worden. Damit ist das älteste Schiff der Marine jetzt gleichfalls das modernste geworden

Vor allem der neue Anstrich lässt den Segler wie neu erscheinen.

Unter anderem wurden die Räumlichkeiten so verändert, dass künftig mehr Frauen an Bord ausgebildet werden können.

Komandant John Schamong sagte, dass die Werft in das alte Schiff praktisch einen Neubau setzen musste. So wurde auf der Werft in Elsfleth die gesamte elektrische Anlage ausgewechselt, die bisher modernste Abwasseraufbereitungsanlage eingebaut, die Klimaanlage runderneuert, eine Aufbereitungsanlage für Altöl eingesetzt, der Brandschutz verbessert und die Navigationsanlage auf den Stand der Technik gebracht.

Eine neue Ruderanlage hat nach Schamongs Angaben die «vorher manchmal etwas bockige und störrische Lady zahmer gemacht». Selbst der «Albatros», die Galionsfigur am Bug, wurde neu gegossen und so sicher angebracht, dass sie nicht noch einmal ins Wasser fallen kann.

Nach weiteren Erprobungen folgt am 17. September die erste Auslandsausbildungsreise der neuen «Gorch Fock», die nach Irland, Spanien, den Kanarischen Inseln, den Kapverdischen Inseln und nach Madeira (Portugal) führt.

Allerdings wird Schamong nach fünf Jahren nicht mehr auf der Brücke stehen, sondern Ende August sein Kommando an Fregattenkapitän Michael Brühn übergeben, der bereits als Segeloffizier und 1. Offizier den Großsegler bestens kennt. «Ich gehe mit zwei lachenden Augen», verrät Schamong: «In den fünf Jahren hatte ich nur schöne Erlebnisse mit der Lady».

Im Kadettendeck ist eine weitere Veränderung kaum zu bemerken: Mehr Platz für die Aufnahme weiblicher Offiziersanwärter wurde geschaffen. «Aber auch sie werden in Hängematten schlafen», versicherte der Kommandant, der «keine Probleme» damit hat, dass künftig etwa 10 bis 15 Prozent der Kadetten an Bord Frauen sein werden. «Im Gegenteil - sie tragen zu einer Klimaverbessrung an Bord bei.» Und er rechnete auch schon mal hoch: «Frühestens 2032 könnte eine Kommandantin das Schiff führen».



Bei sogenannten Open-Ship-Tagen kann die GORCH FOCK auch besichtigt werden. Gerade bei Kindern ist der Großsegler sehr beliebt. Der zehnjährige Martin hat sich hier ans Steuerrad begeben.

Bilder und Text: RR/dpa 3. 9. 2001

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