Die Clermont die erste Dampfschifflinie der Welt

Am 17. August 1807 ging das Dampfschiff Clermont von New York aus mit Ziel Albany auf die Reise. Es war zwar nicht das erste Schiff mit Dampfantrieb, das je entwickelt wurde, aber es war das erste, mit dem ein regelmäßiger Schiffsverkehr zwischen zwei Häfen betrieben wurde. Entwickelt wurde es von Robert Fulton, einem Ingenieur und Erfinder.

Robert Fulton

Robert Fulton wird am 14. November 1765 in Lancaster County, im Staat Pennsylvania, USA geboren. Als er im Alter von zwölf Jahren William Henry trifft, der eine Dampfmaschine entwickelt und sie in ein Boot eingebaut hatte, wird sein Interesse für Dampfschiffe geweckt. Nach seinem Studium geht er nach Frankreich, wo bereits Claude de Jouffroy mit Raddampfern Erfolge hatte, um dort mit U-Boottorpedos und Torpedobooten zu experimentieren. 1800 entwickelt er das erste praktisch anwendbare Unterseeboot, die "Nautilus", für Napoleon, das aber nicht eingesetzt wird.

Die Zusammenarbeit mit Robert Livingston

Im selben Jahr trifft Fulton den amerikanischen Botschafter in Frankreich, Robert Livingston, mit dem er beschließt ein Dampfschiff zu bauen und es auf der Seine zu testen. Fulton experimentiert mit verschiedenen Schiffsrümpfen. Nachdem der erste Entwurf sinkt, ist der zweite Versuch erfolgreich. Im August 1803 fuhr er die Seine hinauf. Livingston unterstützt Fulton nach diesem Erfolg weiter und beschließt mit ihm ein neues Schiff zu bauen, das auf dem Hudson River in New York fahren soll.

Die Clermont

Robert Fultons neuer Entwurf, genannt "North River Steamboat", wurde in der Charles Browne Schiffswerft gebaut, und mit Dampfmaschinen der Firma Boulton and Watt aus Birmingham bestückt. Das Schiff war 40 Meter lang und 5 Meter breit, hatte an jeder Seite ein Schaufelrad, aber auch Segel, falls die Maschinen aussetzten. Der Name Clermont ist eigentlich falsch und wird nur verwendet, weil in der Biographie Fultons das Boot vom Autoren als "Clermont" bezeichnet wird.

Von New York nach Albany 

Die erste Fahrt wurde am 17. August 1807 unternommen. Mit Kapitän Andrew Brink und eingeladenen Gästen machte es sich von New York aus auf den Weg. Zwei Tage später kam es nach 32 Stunden Fahrt, mit einem Zwischenstopp in Clermont, im Hafen von Albany an. Die ca. 180 Kilometer lange Strecke legte das Schiff mit einer Geschwindigkeit von fünf Stundenkilometern zurück. In einer Zeit, in der viel mit Dampfmaschinen experimentiert wurde, war dies eine Sensation und der Dampfer wurde mit Jubel im Hafen empfangen. 

Der Linienverkehr

Der Linienverkehr wurde am 4. September aufgenommen. Das Boot verließ New York am Samstag um 18.00 Uhr und kam am Mittwoch um 8.00 Uhr morgens wieder zurück. Wegen der Zwischenstopps in West Point, Newburgh, Poughkeepsie, Esopus und Hudson brauchte der Raddampfer nun 36 Stunden bis nach Albany. Aufgrund des finanziellen Erfolges entschlossen sich Fulton und Livingston 1809, ein ähnliches Boot, die "Neptune" zu bauen, dem 1811 die "Paragon" folgte. Damit wird der Linienverkehr beschleunigt, weil die Passagiere nun nicht mehr warten mussten, bis die Clermont wieder in New York ankam. Doch die Clermont bleibt als Boot auf der ersten Dampfschifflinie der Welt in Erinnerung.

Wenn dich die Geschichte der Schifffahrt interessiert, dann wirf doch auch mal einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 25: Schiffe

07.08.2007, Text: Jan Wrede, Bilder: Wikipedia, Project Gutenberg

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