Nachschlag zur CeBIT!
Seit 1986 ist die CeBIT eine eigenständige Messe. Sie ging aus dem Schwerpunkt Büroindustrie der Hannover Messe hervor. Mit der Eigenständigkeit kam auch der neue Name: CeBIT. Mit mehr als 6.400 Ausstellern und über 334.000 m war sie 2004 die größte Messe der Welt.
Die Abkürzung steht für Centrum für Büro- und Informations Technik. Dieses Jahr stand die CeBIT unter dem Motto Digital Lifestyle. Damit wird der allgemeinen Tendenz Rechnung getragen, dass immer größere Bereiche unseres Lebens mit Computern zu tun haben, sei es auf der Arbeit oder zu Hause und in der Freizeit.Konvergenz und euer Handy
Der Bürobereich gerät dabei mittlerweile fast ins Hintertreffen, sind doch die neuen Technologien und der Trend zur so genannten Konvergenz eher im Heimbereich zu finden. Konvergenz heißt, dass ein Gerät immer mehr Funktionen beinhaltet. Man kann mit dem Handy telefonieren, fotografieren, Emails verschicken und Adressen verwalten. Früher benötigte man dafür im Zweifelsfall mindestens vier Geräte, die nicht mal alle mobil waren.
Doch auch der Gegentrend ist zu beobachten. Handyhersteller, die ihre Geräte wieder auf das Wesentliche reduzieren, nämlich auf das Telefonieren. Diese kleinen Geräte sind so schick, dass sie fast als Schmuckstück getragen werden können. Überhaupt sind Handys, bzw. Geräte, mit denen man unter anderem mobil telefonieren kann, weiter die Attraktion auf der Messe.
Teures Vergnügen
Dabei sollte man nicht vergessen, dass die Handynutzung gerade für jüngere Menschen ohne eigenes Einkommen ein teures Vergnügen sein kann. Insbesondere SMS und die neuen MMS (SMS: Nur Text, 160 Zeichen; Multimedia Message: Kleine Filmchen oder Bilder + Ton) können sich zu einem teuren Spaß entwickeln. Denn Deutschland ist das Land mit den höchsten Gebühren für SMS. In anderen Ländern wie Italien oder Spanien sind die Preise um 15-30% geringer. Und für die jetzt modern werdenden MMS zahlt man in anderen Ländern teilweise nur die Hälfte der deutschen Gebühren.
Und das, obwohl SMS eigentlich auch nur Datenverkehr wie jeder andere ist. Rechnet man den Preis für eine SMS auf ein Megabyte hoch, so entstünden einem dafür Kosten um die 600,- Euro! Normale Datentarife (Handy) verlangen für ein solches Volumen um die 5,- Euro. Also besser zweimal überlegen, ob man nicht doch kurz anruft, statt eine teure SMS zu verschicken. Und einen Fotoschnappschuss per MMS zu versenden kann schnell ein paar Euro kosten.
Häuser, schlauer als ihre Bewohner?
Auch im Wohnzimmer ist die Konvergenz deutlich auf dem Vormarsch. So genannte Home Entertainment Center verbergen in ihrem Innern PC, TV, DVD-Player/-Recorder sowie Stereoanlage und Netzzugang. Damit kann man vom Sofa aus surfen, Musik hören, Musik machen, TV-Programme aufzeichnen, eigene Videos bearbeiten, alles auf DVD brennen. Die eierlegende Wollmilchsau wird, zumindest digital, Realität. Nur Ideen muss man noch selbst haben.
Nicht nur im Wohnzimmer, das ganze Haus soll allmählich immer intelligenter werden. Die so genannte Heimvernetzung soll in Zukunft zu immer mehr Komfort beitragen. Oder fändet ihr es nicht bequem, aus dem Bett heraus das Badewasser einzulassen und die Heizung zu regulieren? Am besten noch der Kaffeemaschine den Befehl geben, loszubrühen, damit ihr nach dem Bad gleich lecker frühstücken könnt. Und aus dem oben genannten Mediacenter kommt natürlich eure Lieblingsmusik, denn der Computer weiß, welche Musik ihr mögt und sucht im Internet die passenden Webradiostationen.
Möglich ist so was alles schon, aber die so genannte Heimautomatisierung hat auch ihre Tücken und ist noch längst nicht so weit fortgeschritten, wie Werbebroschüren uns das glauben machen wollen. Verschiedene Hersteller müssen sich noch auf Standards einigen, mit Hilfe derer sich ihre Geräte verständigen können. Denn auch unter Maschinen ist Kommunikation das wichtigste. Von einer einheitlichen Sprache sind die Produzenten aber noch ein Stück entfernt.
Die vor ein paar Jahren hochgelobten E-Bookreader haben den Sprung in das Massengeschäft nicht geschafft. E-Bookreader sollten die guten alten Bücher ersetzen. Ein tragbares Display, auf das mehrere Bücher geladen werden können. Aber anscheinend bevorzugen die Menschen das bequeme Buch. Wer hat auch Lust, ständig einen großen, batteriefressenden Klotz mit sich rumzutragen, der bei Sonnenlicht nur schwer zu lesen ist und den man schlecht verleihen kann?
Wissenschaftler, die sich mit E-Paper beschäftigen haben dagegen Fortschritte erzielt. Das ist elektronisches Papier, das fast so flexibel wie echtes Papier ist und wenig Energie verbraucht. Trotzdem kann man sich immer wieder verschiedene Texte laden, mittlerweile auch farbige Abbildungen. Eure Frühstückszeitung müsst ihr dann irgendwann nicht mehr umblättern, sondern ihr drückt nur noch auf den Weiter Knopf!
Aber es gibt natürlich einige Kritikpunkte, die man gerade bei einer solchen Hochglanzveranstaltung nicht vergessen sollte. Ihr findet sie im folgenden Artikel.
Text: -jj- 25.3.2004 Fotos: Deutsche Messe AG, Hannover
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