Die Concorde - Schneller als der Schall

Die Concorde war ein Gemeinschaftsprojekt der Britischen und der Französischen Regierung. Anfang der sechziger Jahre unterzeichneten sie ein Abkommen über Entwicklung und Bau der Concorde. Es dauerte sieben Jahre, bis alle technischen Schwierigkeiten überwunden waren.

Das erste Überschallverkehrsflugzeug war die Concorde allerdings nicht. Diese Ehre gebührt der russischen Tupolew TU-144 (siehe Bild). Sie hob am 31.12. 1968 als überschallschnelles Flugzeug vom Boden ab. Doch die Technik war wenig ausgereift. Starke Vibrationen während des Fluges ließen einen Einsatz als Passagiermaschine kaum zu. Außerdem kam es zu Abstürzen, so dass 1978 alle Maschinen aus dem Verkehr gezogen wurden.

Ein teures Vergnügen

Wenn die Concorde nicht auch ein Prestigeobjekt für England und Frankreich gewesen wäre, hätten die Verantwortlichen den regulären Flugbetrieb sicher schon vor Jahren eingestellt. Denn die Entwicklungs- und Betriebskosten der Maschine waren enorm hoch. Trotz rund 7500 Euro für Hin- und Rückflug flogen die Maschinen nie große Gewinne ein. Kein Wunder, verbrauchten sie doch rund 25.000 Liter Treibstoff pro Stunde um mit mehr als der doppelten Schallgeschwindigkeit den Atlantik zu überqueren.

Reisen mit der Concorde war ein teures und luxuriöses Vergnügen, an Bord wurden nur edelste Speisen und Champagner serviert. Die Flugzeit von New York nach Paris aber verkürzte sich von sechs Stunden auf etwas mehr als dreieinhalb.

Foto: Kampfjet beim Durchbrechen der Schallmauer

Schnell wie eine Gewehrkugel

In der Zeit, in der einem Gast das Glas mit Champagner gefüllt wurde, flog die Concorde 16 km weit. Die Reisegeschwindigkeit von über 2000 km/h ist mit der Geschwindigkeit einer Gewehrkugel vergleichbar. Auch für die Wissenschaft war der Superflieger nützlich: 1973 konnten an Bord befindliche Forscher eine totale Sonnenfinsternis 73 Minuten lang beobachten. Die Concorde flog einfach die ganze Zeit im Mondschatten, der über die Erde raste.

Von ernsthaften Unfällen blieb die Concorde bis zum Absturz im Jahr 2000 bei Paris verschont. Nach dem Unglück wurde der Betrieb der Maschinen eingestellt und alle Maschinen einer Untersuchung unterzogen. Im November 2001 startete wieder eine Concorde. Doch das Vertrauen der Passagiere war gebrochen und der Flugbetrieb der Concorde wurde 2003 endgültig eingestellt.

Je ein Exemplar der Concorde und der Tupolew TU-144 ist im Technikmuseum in Sinsheim zu bewundern. So könnt ihr die Überschallflieger aus nächster Nähe betrachten. Und der Eintritt kostet auch weniger als 7500 Euro.

Wenn ihr mehr wissen wollt:

Leseprobe Band 10 Fliegerei und Luftfahrt: Was ist die Schallmauer?

Technikmuseum Sinsheim

Text: -jj- 2.3.2004, akt. 21. 2. 2011 rr, Fotos TU-144 & Concorde: Was ist Was Band 10:Fliegerei und Luftfahrt

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