Der Autokonstrukteur Ferdinand Porsche

Der Name Porsche steht für schnelle, elegante und teure Autos. Modelle wie der 911, der Carrera und der Boxter machten den Autohersteller weltberühmt. Dass Ferdinand Porsche der Vater des VW Käfers und einigen anderen technischen Wunderwerken ist, wissen aber nur wenige.

 

 


Der Beginn einer Tüftlerkarriere

Ferdinand Porsche wurde am 3. September 1875 im böhmischen Maffersdorf geboren. Porsche nutzte schon als Jugendlicher seine technische Begabung um im Installateursbetrieb des Vaters mitzuhelfen und entschied sich später, auch seine Lehre dort zu absolvieren.

Foto: So sieht ein Porsche-Motor heute aus.


Er besuchte keine Universität, sondern begann mit 18 Jahren bei der Vereinigten Electricitäts-AG Béla Egger zu arbeiten. Innerhalb von nur 4 Jahren erlangte er den Posten des Prüfabteilungsleiters. In diese Zeit fällt auch die Entwicklung einer seiner ersten Maschinen: der Radnabenelektromotor. Dieser Motor sitzt direkt hinter der Radnabe und treibt so das Fahrzeug direkt an.

Erfindungen über Erfindungen

 


Dieser Elektromotor wurde weiterentwickelt und in das Lohner-Porsche-Elektromobil eingesetzt, welches Porsche 1900 auf der Weltausstellung in Paris präsentierte. Trotz des Erfolges wechselte Ferdinand Porsche nach Wien. Dort konnte er ab dem Jahre 1906 als Entwicklungs- und Produktionsleiter bei Austro-Daimler seinem Ideenreichtum freien Lauf zu lassen. Unter anderem forschte er dort an Motoren für Automobile und Flugzeuge.

Foto: Elektromotoren in verschiedenen Größen



Zu Beginn des Ersten Weltkrieges (1914-1918) leitete Ferdinand Porsche einen Rüstungsbetrieb und entwickelte militärische Fahrzeuge. Zum Dank für seine kriegswichtige Arbeit verlieh ihm die Technische Hochschule in Wien im Jahre 1917 die Ehrendoktorwürde.

Der erste schnelle Flitzer

 

Nach dem Krieg machte sich der Tüftler daran, seinen ersten Rennwagen zu entwickeln. Der Zweisitzer "Sascha" wurde ein großer Erfolg für den Erfinder und gewann bei 43 von 51 Rennen der Targa Florio, einer offiziellen Wettfahrt auf den Bergstraßen Siziliens.

Foto: Einer seiner ersten Rennwagen: der Porsche 64

Als Austro-Daimler 1923 trotz der Siege die Mittel für seine Forschungen drastisch kürzte, beschloss Porsche das Unternehmen zu verlassen. Er forschte fortan bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart und stürzte sich begierig auf das Entwickeln neuer Sportwagen.

Er verbesserte den Kompressormotor und war maßgeblich an der Entwicklung der damaligen S-Serie bei Mercedes beteiligt. Außerdem wurde ihm eine weitere akademische Ehre zuteil: die Technische Hochschule Stuttgart verlieh ihm aufgrund seines erfolgreichen technischen Mitwirken bei der Targa Florio einen Ingenieurstitel.

Die Geburt des Käfers

Die bekannteste Erfindung Ferdinand Porsches ist mit Sicherheit der VW Käfer. Obwohl beide so eng miteinander verbunden sind, bringt kaum jemand den Ingenieur mit Volkswagen in Verbindung. Die Geschichte des VW Typ 1, so lautet der eigentliche Name des Käfers, begann damit, dass Porsche 1931 ein eigenes Unternehmen gründete.



Foto: Ein Bestseller - der VW Käfer mit Knutschkugel-Karosserie.



Drei Jahre später orderte die Naziorganisation "Kraft durch Freude" ein Auto, das alle Bürger des Reiches für unter 1.000 Reichsmark kaufen konnten. Porsche bekam den Auftrag den Wagen zu entwickeln und zu produzieren. Als jedoch der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde die Herstellung des KdF-Wagens ausgesetzt und statt dessen wurden Militärfahrzeuge ausgeliefert. Insgesamt gingen zwar 900 Stück des VW Typ1 vom Band, aber letztendlich erhielt kein Bürger einen dieser Wagen. Die Enttäuschung war groß, denn viele Deutsche hatten auf das neue Auto gespart und bezahlt.

Schatten der Vergangenheit

Porsches Engagement für die Nazis blieb nach Ende des Krieges nicht ohne Folgen. Als Oberführer der Allgemeinen SS, als Wehrwirtschaftsführer und Hitlers Lieblingsingenieur wurde er 1945 von den französischen Besatzern verhaftet und verbrachte fast 2 Jahre im Gefängnis. Nach seiner Freilassung unterstützte Ferdinand Porsche seinen Sohn Ferry bei der Entwicklung neuer Autos.

Die nächste Generation

1948 trat Ferry Porsche erstmals aus dem Schatten seines Vaters, als er in Gmünd in Kärnten einen Sportwagen konstruierte, der den Namen Porsche trug. Ferry Porsche kümmerte sich nun um den Aufbau der Sportwagenfabrik. Er hatte viele neue Ideen und gab als der Marke Porsche ihr eigenes Profil. Die Marke Porsche wurde weltweit zu einem der begehrtesten Produkte.

Im Januar 1951 starb Ferdinand Porsche in Stuttgart. Sein Sohn Ferry übernahm das Unternehmen 1951 und heute wird der Unternehmenszweig Porsche Design von Ferdinand Porsches Enkel Ferdinand-Alexander geleitet.

  

JuJo 2005 / akt. 18.09.2009 -sw- / Fotos: wikipedia.de

 

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