Vor 130 Jahren - Bugatti wird geboren

Am 15. September 1881 wurde der Ingenieur Ettore Isidoro Arco Bugatti geboren. Bis heute sind die von ihm gebauten Originalfahrzeuge wegen ihres Designs bei Sammlern begehrt. Wir erzählen euch mehr über die Geschichte dieser Autos und ihres Konstrukteurs.

Ettore Isidoro Arco Bugatti wurde am 15. September 1881 in Mailand, Italien, geboren. Die ganze Familie war künstlerisch tätig: Vater Carlo Bugatti war Künstler, Designer und ein sehr bekannter Möbelhersteller seiner Zeit. Auch Schmuckstücke entwarf der Vater. Der kleinere Bruder Ettore Bugattis war Bildhauer, der sich besonders mit Tierskulpturen einen Namen gemacht hatte. Schließlich gab es noch weitere Künstler wie Maler und Architekten in der Familie.

Schmieröl statt Sitzecke

Der Vater hatte für den jungen Ettore ebenfalls eine Laufbahn als Möbelhersteller im Auge. Er sollte in seinen Fußstapfen den Namen Bugatti als Hersteller exquisiter Möbelstücke weitertragen. Aber Ettore wollte Ingenieur werden und schon mit 17 Jahren entwickelte er ein motorgetriebenes Dreirad der Anfang einer steilen Karriere.

Zunächst arbeitet Ettore als Angestellter bei zwei Firmen, die sich der Fortbewegung mit Hilfe der damals noch relativ neuen Motorkraft widmeten, darunter die Firma Deutz in Köln. Mit 27 Jahren gründete er seine Firma Bugatti im damals deutschen Molsheim im Elsass.


Ein Markenzeichen eigener Art: Die ovale Form des Bugatti-Kühlers.

Eleganz als Markenzeichen

Die Fahrzeuge von Bugatti finden zum einen Gefallen wegen ihrer Technik. Kein überflüssiger Schnickschnack sondern Konzentration aufs Wesentliche war die Grundidee von Bugatti. Dazu kam das Design der Fahrzeuge. Vermutlich waren die Fahrzeuge Bugattis deshalb so schön und elegant, weil er in seiner Kindheit daheim viel mit Kunst und Design zu tun hatte.

Ettore Bugatti auf Siegeskurs

Mit technisch gut gebauten Autos erwarb sich das Unternehmen schnell einen guten Ruf als Hersteller von qualitativ hochwertigen Fahrzeugen. Autos aus der Produktion von Ettore Bugatti gewannen den ersten Grand Prix in Monaco und schafften einen zweimaligen Doppelsieg im 24-Stunden-Rennen von Le Mans in den Jahren 1937 und 1939. Und der kleine Bugatti Type 10 belegte in seinem ersten Rennen die vier ersten Plätze. Der Bugatti Type 35 ist wahrscheinlich der erfolgreichste je gebaute Rennwagen mit über 2000 Siegen.


Links der berühmte Rennwagen Bugatti T35.

Daneben entwarf Ettore Bugatti auch einen Schienenbus und ein Flugzeug, das aber nie flog. 1939 starb sein Sohn Jean Bugatti bei einer Testfahrt nahe der Fabrik in Molsheim. Der Stern Bugatti begann zu sinken. Der zweite Weltkrieg brachte viel Unsicherheit und Zerstörung auch nach Molsheim und die Firma verlor die Kontrolle über ihr Unternehmen.

Ettore Bugatti plante die Errichtung einer neuen Fabrik bei Paris und entwarf weiter Fahrzeuge für die Zeit nach dem Krieg. Doch er verstarb am 21. August 1947 in Paris. Während seiner Laufbahn wurden mehr als 7900 Fahrzeuge gebaut. Rund 2000 existieren heute noch.

Dort, wo früher die Bugattis produziert wurden, steht heute die Firma Messier-Bugatti, die noch von Ettore und George Messier gegründet worden war. Heute werden dort Teile für den Schienenverkehr und die Luftfahrt gefertigt.

Bugatti neu aufgelegt

Mitte der 1950er Jahre versuchte Roland Bugatti, die Firma mit einem neuen Auto wieder zum Leben zu erwecken. Doch das mit Hilfe eines berühmten Designers entwickelte Fahrzeug entsprach nicht den Erwartungen und die Produktion lief nie an.

Seit 1998 hat der Volkswagenkonzern die Rechte an der Marke Bugatti. Das erste Fahrzeug unter diesem Label ist der Bugatti Veyron 16.4. Das Fahrzeug vereint viele Spezialitäten in sich: ein 110 kg schweres 7-Gang Getriebe, 1001 PS, Höchstgeschwindigkeit 407 km/h, Karbon-Keramik-Bremsen, die den Boliden von 100 km/h auf null auf nur 31 Metern zum Stehen bringen. Nur an der Zuverlässigkeit muss laut Testberichten noch gearbeitet werden und am Verbrauch: Bis zu 100 Liter auf 100 km werden geschluckt!

Text: -jj- 13.9.2006 // Bugatti Rennwägen: Liftarn/GFDL; Kühler: Bugatti Typ 40 Kühler cc-by-sa; Veyron Manju/GFDL

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