ICE 1 - seit 10 Jahren bewährt

Der ICE 1 geriet im Juni 1998 durch die Zugkatastrophe von Eschede in die Schlagzeilen. Bei allen 59 Zügen mussten damals die Räder ausgewechselt werden. Im Vergleich zu den vielen Pannen der neueren ICE-Generationen ist der seit zehn Jahren verkehrende Triebkopf ein zuverlässiges Zugpferd.

Den guten Ruf der Zuverlässigkeit konnte auch Eschede dem ICE 1 nicht nehmen. Welche Kraft in ihm steckt, hat der Zug in der Experimentierphase gezeigt: Am 1. Mai 1988 erreichte ein ICE den damaligen Schienenfahrzeug-Weltrekord von 406,9 km/h.

Seine Entwicklung hat schon 1982 begonnen. 1986 begannen die ersten Versuchsfahrten auf dem Neubaustrecken-Abschnitt Burgsinn Hohe Wart. Die Gesamtleistung beider Triebköpfe des ICE 1 war für eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h ausgelegt. Bei diesem Tempo müssen 14 Mittelwagen gezogen werden. Trotz der aerodynamischen Stahlleichtbaukonstruktion entfallen fast zehn Prozent der Fahrzeugmasse auf die Schall- und Wärmeisolierung. Die Konstruktion ist so ausgefeilt, dass der komplette ICE mit 14 Mittelwagen aus dem Stand heraus innerhalb von gut 6 Minuten Tempo 250 erreicht.

1993 wurde eine auf 6 Mittelwagen verkürzte Einheit sogar für den Einsatz in den USA umgerüstet und per Schiff nach Baltimore gebracht. Obwohl der ICE 1 bei den Fahrgästen sehr gut ankam und zwischen Trenton und Iselin mit 260 km/h sogar einen Geschwindigkeitsrekord aufstellte, entschied sich der Betreiber AMTRAK für die französische Konkurrenz, den TGV.

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