Der Jeep Alleskönner der US-Armee

Verlässliche Fahrzeuge sind in der Armee und vor allem zu Kriegszeiten unerlässlich. Die US-Armee besaß mehr als 30 Jahre mit dem Jeep den beliebtesten Geländewagen, der es sogar in die Serienproduktion schaffte. Was wurde aus den Jeeps?


Geringes Interesse

Schon 1938 hatte die Firma American Bentam einen Geländewagen entwickelt (den BRC) und ihn der Army vorgestellt. Diese hatte jedoch zu dieser Zeit kein Geld für das Projekt. Erst als die USA in den Zweiten Weltkrieg eintraten, wuchs die Nachfrage nach einem leichten Geländewagen. Am 27. Juni 1940 wurde die Ausschreibung gestartet.

Foto: Den ersten Entwurf des Geländewagens von Bentam konnte sich die Armee nicht leisten.

Allerdings beteiligten sich nur drei Firmen daran: American Bentam, Willys-Overland und Ford. Aber nur Bentam schaffte es, einen Entwurf rechtzeitig fertig zu stellen. Doch die Produktionsanlagen waren zu klein, um die geforderte Menge zu produzieren, sodass auch Willys-Overland und Ford mit den Plänen von Bentam leicht veränderte Geländewagen herstellten.

Der Willys-Jeep gewinnt


Obwohl alle drei Fahrzeugtypen kaum Unterschiede aufwiesen, hatte der Willys-Entwurf einige entscheidende Vorteile. Vor allem der leistungsstärkere Motor veranlasste die US-Army, sich für den Vorschlag aus dem Hause Willys-Overland zu entscheiden. Die Produktion konnte nun anrollen. Bis Kriegsende wurden über 360.000 Fahrzeuge des Typs Willys MB fertiggestellt und im Krieg eingesetzt.

Foto: Der Willys MB gewann die Ausschreibung.



Warum heißt der Jeep Jeep?

Die Typenbezeichnung für den Geländewagen von Willy-Overland ist Willys-MB. Warum sich der Spitzname Jeep auch als offizielle Bezeichnung durchsetzte ist nicht ganz geklärt. Am wahrscheinlichsten ist jedoch die Anlehnung an den Comic Popeye, in dem eine Figur mit dem Namen Eugene the Jeep vorkommt, die Popeye immer wieder aus gefährlichen Situationen hilft.


Bekannt in der Öffentlichkeit wurde der Name Jeep, als der Testfahrer Irving Hausmann den Willys MB in Washington vorstellte und die Treppenstufen des Capitols hinauffuhr. Auf die Frage, was das denn für ein Fahrzeug sei, soll Hausmann geantwortet haben: It's a Jeep (Es ist ein Jeep). Die Journalisten übernamen diesen Namen, der bald überall gebräuchlich war.


Foto: Der Jeep war sehr beliebt bei den Soldaten, die seine Verlässlichkeit schätzten.

Einsätze für den Jeep

Der Jeep wurde im Zweiten Weltkrieg als Geländewagen eingesetzt, und Transportaufgaben und leichte Aufklärungsmissionen zu erledigen. Er war sehr verlässlich und bei den Soldaten beliebt. Er wurde auch im Korea-Krieg und im Vietnam-Krieg eingesetzt, ehe er in den 70ern vom Ford M151 MUTT ersetzt wurde.


Der Jeep in Serie

Am 17. Juli 1945 kam die erste Zivilversion des Jeeps auf den Markt. Diese Variante hieß CV-2A und war noch einmal verbessert. Sie wurde unter der Marke Jeep verkauft. In den folgenden Jahren wechselte die Marke oft den Besitzer und es entstanden verschiedene Ausführungen.

Foto: Der Jeep Commander ist eines der Fahrzeuge die heute von der Firma Jeep verkauft werden.




1987 wurde die Marke von Chrysler aufgekauft und war ab 1998 eigenständige Marke innerhalb des Daimler-Chrysler-Unternehmens. Heute gehört es wieder zur Chrysler-Gruppe. Die Marke Jeep stellt heute große und kleinere Geländewagen her. Doch ist es schwierig, die Verlässlichkeit des orginalen Jeeps zu toppen.

11.08.2010 // Text: Jan Wrede; Bilder: Jeep: Pahu (GNU 1.2, cc.by.sa 3.0), Bentam: http://www.olive-drab.com/idphoto/id_photos_bantam.php3 (pd) , Soldaten: Imperial War Museum (pd), Commander: IFCAR (pd)

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