Wird es Autos geben, die von alleine fahren können und wenn ja, wann?

Ramón aus Wermelskirchen stellte diese Frage.

Fahrerlose U-Bahnen werden getestet oder sind sogar schon im Einsatz. Fahrerlose Autos, die durch einen elektronischen Bordcomputer, einen so genannten Autopiloten, gesteuert werden, wären technisch schon möglich - nur rechtlich gibt es da noch viele Probleme.

Gerade japanische Hersteller, wie Toyota, Honda oder Nissan haben stark an der Technik für ein fahrerloses Auto gearbeitet. So haben sie einen Bordcomputer entwickelt, der das Auto durch den Straßenverkehr lotst. Automatisches Spurwechseln, Abstand zu anderen Fahrzeugen halten oder rückwärts einparken ist dabei kein Problem mehr. Genutzt wird dabei vor allem ein gekoppeltes System aus Tempomat und Abstandsradar. Aber auch eine Vollbremsung in brenzligen Situationen kann vom Bordcomputer veranlasst werden.

In Japan darf solche Technik auch schon auf der Straße eingesetzt werden, in Europa ist dies verboten. Dabei wird der Abstand zum Vordermann zum Beispiel elektronisch überwacht. Wird der Abstand zu kurz, wird der "Fahrer" - denn den gibt es auch in den japanischen Fahrzeugen noch, optisch und akustisch gewarnt. Verringert sich der Abstand dann weiter, spannt der Bordrechner vorsichtshalber die Sicherheitsgurte. Reagiert der Fahrer auch jetzt nicht, wird automatisch eine Vollbremsung eingeleitet.

Derzeit sind solche Systeme also eher als Fahrhilfen für den "menschlichen Fahrer", denn als tatsächlicher elektronischer Ersatzfahrer eingesetzt. Außerdem sind solche Hilfen hauptsächlich auf geraden, langen Strecken wie in den USA einsetzbar. Bei kurvigen Wegen ist die Technik noch nicht ausgereift genug.

Auch in Deutschland wird fleißig an solch einen Auto der Zukunft gebastelt. So hat das Bundesforschungsministerium das Vierjahresprojekt "Invent" (Intelligenter Verkehr und nutzergerechte Technik) mit 32 Millionen Euro gefördert. 23 Autohersteller, Elektronikunternehmen und Forschungsinstitute arbeiten mit. Sie entwickeln einen Stauassistenten, automatische Richtungssteurung und Sensorensysteme, die die Fahrer vor Unfällen schützen sollen. Doch auch bei dieser Forschung soll am Ende nicht der Fahrer ersetzt, sonder nur unterstützt werden.

Generell gibt es in Europa noch keine rechtliche Regelung für das "Lenken eines Fahrzeugs" durch einen Computer. Was passiert bei einem Programmierfehler? Wenn der Computer aussetzt? Wer trägt die Verantwortung bei einem Unfall? All diese Fragen sind noch nicht geklärt.

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