Wie wird eine DVD hergestellt?

Leonard aus Köln möchte wissen, wie DVDs produziert werden.

Wenn man alles, was auf eine DVD kommen soll, also Bilder, Texte, Musik, die Tonspur, Filme etc auf einem Server abgelegt hat, beginnt das Mastering. Denn um eine DVD zu bekommen, benötigt man als erstes den Glasmaster, auf dem die Musik, der Text und die Bilder gespeichert sind, die später auf eine DVD gedruckt werden sollen. Alle Informationen, die eine DVD enthalten soll, werden von einem Computer aus in eine Glasplatte eingraviert und mit einer sehr feinen Nickelschicht überzogen - fertig ist der Glasmaster.

Eine Fotoschicht, welche sich auf einer Glasscheibe befindet wird mit einem Laserstrahl belichtet. Nach der fotografischen Entwicklung werden die belichteten Stellen ausgewaschen. Dann werden Metallfolien von dieser Glasscheibe gezogen, aus denen die so genannten Pressmatrizen, also die Spritzgussformen und Vorlagen für alle weiteren DVDs, entstehen. Sie sind sozusagen die Form, mit der dieselben DVDs produziert werden und haben Vertiefungen und höhere Stellen, wie Noppen.

Die DVD-Produktion ist ein Spritzgießvorgang, dem sich ein Metallisierungsprozess (Sputteringprozess mit Aluminium oder Kupfer) und die Schutzlackierung anschließen:

Das Grundmaterial ist ein Polycarbonat, ein feines, durchsichtiges Palstikgranulat, das in einer glasklaren, hochreinen Qualität vorliegen muss.

Das Granulat wird in Spritzgussmaschinen auf ca. 330°C erwärmt, dabei wird es weich und verformbar und so wird es in das Werkzeug eingespritzt und in der Presse zu kleinen, runden Scheiben geformt, die zwei verschiedene Seiten haben.

Denn auf der einen Seite der Presse ist die oben erwähnte Pressmatrize, also Vorlage angebracht. Diese Pressmatrize sieht aus wie eine große DVD und hat viele mikroskopisch kleine Noppen. Diese Noppen drücken sich beim Pressen auf die eine Seite der DVD und hinterlassen winzig kleine Vertiefungen. Diese Vertiefungen sind es, die der DVD ihre Informationen liefern, so dass wir beim Abspielen Musik hören.

Die noch durchsichtige DVD enthält nun schon die Dateninformationen in so genannten Pits und Lands und wird nun zur so genannten Sputteranlage transportiert, wo die Informationsseite der DVD mit Aluminium (40-50 nm stark) gesputtert (beschichtet) wird. Dank dieser Schicht kann die DVD gelesen werden. Denn die Laserschicht sorgt im DVD-Spieler dafür, dass der dort eingesetzte Laserstrahl gespiegelt wird.

Im Falle einer DVD werden zwei Discs auf diese Weise hergestellt. Sie werden anschließend durch hauchdünne Polymermasse verleimt (das sog. Bonding). Nun wird die DVD mit einem UV-Lack versiegelt. Dann wird sie mit Hilfe eines Laserscanners optisch überprüft.

Zum Bedrucken der DVD-Oberseite werden UV-Farben benutzt, die lösemittelfrei sind und sich in wenigen Sekunden mit UV-Licht aushärten lassen.

Je nach gewünschter Verpackung werden die DVDs nun zusammen mit Cover und Booklet (so nennt man die kleinen Bücher) in Hüllen verpackt - fertig.

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