Wie werden Schiffe gebaut?

Britta aus Rosenheim hat sich dafür interessiert, wie Schiffe gebaut werden. Wir erklären es euch!

Wenn eine Reederei ein neues Schiff braucht, wendet sie sich an eine Werft. Darunter versteht man eine Art Fabrik für Schiffe, die direkt am Wasser liegt. Hier werden Boote aller Art gebaut und nach der Fertigung auf große Fahrt geschickt. Zur Herstellung eines Schiffs benötigt die Werft zunächst die wichtigsten Entwurfsdaten, z.B. die Geschwindigkeit und die gewünschte Ladekapazität. Wichtig sind auch Angaben über das künftige Fahrgebiet, damit beim Entwurf die Fahrwassertiefen und Schleusenabmessungen berücksichtigt werden können.

Mit diesen Werten werden dann die Hauptabmessungen eines Schiffes festgelegt. Das sind Länge, Breite und Seitenhöhe. Je nachdem, wie schnell ein Schiff fahren soll, werden die Seitenlinien des Unterwasserschiffes schmaler oder breiter entworfen. Natürlich stellt man die wichtigsten Zeichen- und Konstruktionspläne heutzutage mit Hilfe des Computers her.

Besonders exakt muss die Stabilität eines Schiffes berechnet werden. Das ist deshalb so wichtig, damit es später aufrecht und stabil im Wasser schwimmt. Erst wenn das gewährleistet ist, kann mit der Herstellung eines Generalplanes begonnen werden. Der zeigt das Schiff mit allen seinen Einrichtungen und dient der Werft als exakte Bauvorschrift.

Als nächstes muss sich die Werft um entsprechendes Baumaterial kümmern. Gleichzeitig entstehen die Einzelzeichnungen, nach denen die Bauteile mit automatischen Brennschneidemaschinen gefertigt werden. In der riesigen Schiffbauhalle werden dann die so genannten Sektionen zusammengebaut. Das sind vormontierte Schiffsteile, die mit Hilfe großer Kräne zum Schiffskörper zusammengefügt werden.

Nach einigen Monaten ist das Schiff fertig zum Stapellauf. Das bedeutet aber noch nicht, dass es komplett ausgerüstet ist. Der letzte Schliff wird ihm am Ausrüstungskai verpasst. Hier werden Masten und das Ladegeschirr eingesetzt. In den Aufbauten entstehen die Wohnräume für die Besatzung. Andere Monteure rüsten die Kommandobrücke aus und bringen alle Hilfsmittel an, die eine sichere Navigation ermöglichen. Maschinenbauer machen die Antriebsanlage startklar.

Jetzt muss nur noch überprüft werden, ob alles funktioniert. Bei einer ausführlichen Probefahrt werden alle Maschinen und Anlagen nach einem genauen Plan geprüft und gegebenefalls korrigiert. Erfüllt das Schiff die Erwartungen, wird die Werftflagge eingeholt und die Reedereiflagge aufgezogen. Endlich kann das Schiff in See stechen.

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