Wie legt man Schienen?

Das möchte Julia aus München wissen.

Im 19. Jahrhundert war der Gleisbau härteste Knochenarbeit. Auf solch eine Baustelle arbeiteten Hunderte von Menschen. Damals mussten die Gleise noch per Hand mit Schaufel, Hacke und Meißel verlegt werden. Auf Pferdefuhrwerken wurden Tausende von Tonnen Material angekarrt. Steine und Geröll mussten verladen und weggeschafft werden.

Um Gleise zu legen musste auf einem befestigten Untergrund mit Schottersteinen zunächst das Gleisbett aufgeschüttet werden. Dann wurden die Schwellen verlegt. Früher verwendete man mit Teeröl imprägnierte Holzschwellen und Stahlschwellen. Dann wurden die Schwellen mit den Schienen verschraubt. Weil Metall sich bei Wärme ausdehnt, ließ man früher so genannte Stoßlücken. Dadurch konnten die Züge auch nicht so schnell fahren, denn an diesen unebenen Stellen ruckelten die Züge.

Heute gibt es zahlreiche Maschinen und spezielle Züge, die beim Gleisbau helfen. Einige Baufirmen haben sich auf den Gleisbau spezialisiert und besondere Züge entwickelt, die die Schienen maschinell auswechseln, erneuern und warten.

Ein Beispiel ist der Schnellumbauzug P91 "Hohenstaufen", der bis zu 300 Meter Gleis pro Stunde bearbeitet. In Fließbandtechnik baut er Schienen und Schwellen aus, planiert das Schotterbett, verlegt darauf die neuen Schwellen und fädelt die neuen Schienen ein. Zwei getrennt voneinander fahrende Portalkräne (Transportkapazität: 20 Schwellen) schaffen ständig neues Material heran. Während der vordere Teil des Umbauzuges noch auf dem alten Gleis fährt, rollt das "Hinterteil" bereits auf dem neuen Gleis.

Heutzutage werden auch nicht mehr Schwellen aus Metall verlegt. Man benutzt vielmehr Betonschwellen, die man lückelnlos miteinander verschweißen kann.

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