Wie kam eine Lok zu dem Namen "Krokodil"?

Patrizia aus Hattingen fragt nach diesem speziellen schweizer Zugmodell.

Die Schweizer E-Lok "Krokodil" wurde für den schweren Güterzugdienst am Gotthard entwickelt. Sie wurde eine der legendären Schmalspur-Lokomotiven der Rhätischen Bahn aus den zwanziger Jahren und hatte die Bezeichnung Ge 6/6. Ihren Spitznamen "Krokodil" erhielt sie auf Grund der dreiteiligen, gelenkigen Konstruktion.

Das Deutsche Museum in München hat das "Krokodil" und schreibt über die Technik:

Um schwere Züge über steile Streckenabschnitte fahren zu können, waren Fahrmotoren und Transformator leistungsstark ausgelegt. Für Schmalspurstrecken stolze 66 Tonnen wog die Maschine, und die Ingenieure benötigten ganze 13,3 Meter Loklänge, um alle Aggregate unterzubringen. Damit der empfindliche Schmalspur-Oberbau nicht geschädigt wurde und die Lok enge Kurven passieren konnte, besteht der Fahrzeugteil der Ge 6/6 aus drei Teilen: Den beiden dreiachsigen Triebgestellen mit den Motoren unter den Vorbauten, und dem Lokomotivkasten mit Trafo und Führerständen. Dieser bildet zugleich die Lokomotivbrücke, die sich auf den Triebgestellen abstützt.

Die Kraftübertragung vom Motor auf die Räder erfolgte über Blindwellen und Schrägstangen. Die Verteilung des Lokgewichtes auf sechs Achsen reduzierte den Achsdruck, die Konstruktion mit Triebgestellen und seitenverschiebbarer Mittelachse bei jedem Triebgestell machte die Lok kurvengängig. Immerhin bewährten sich die Krokodile so, dass die Maschinen in bis zu sechzig Einsatzjahren Laufleistungen an die vier Millionen Kilometer erreichten.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt