Wie hieß der Dechiffrierungscomputer der Nationalsozialisten?

Markus aus Düsseldorf stellte diese Frage.

Die Nationalsozialisten arbeiteten im Zweiten Weltkrieg mit der "Enigma"-Chiffriermaschine. Sie sah aus wie eine alte, tragbare Schreibmaschine in einem Kasten und stark verkabelt. In ihrer letzten Bauform bot sie billionenfache Verschlüsselungsmöglichkeiten und mit jedem benutzten Buchstaben änderte sich die Verschlüsselung.

Mit ihr wurde während des Zweiten Weltkriegs der größte Teil der Funksprüche der deutschen Wehrmacht und Marine vor dem Absenden verschlüsselt und nach dem Empfang wieder entschlüsselt. Man nimmt an, dass während des Zweiten Weltkriegs 100 000 bis 200 000 Enigma Maschinen gebaut wurden.

Allerdings wurden die chiffrierten Funksprüche während des Kriegs in der Britischen Chiffrierstelle in Bletchley Park trotz immer neuer technischer Raffinessen dechiffriert. So konnten die Alliierten diesen Teil des militärischen Funkverkehrs mit einigen Ausnahmen mithören.

Im Deutschen Museum in München könnt ihr euch die "Enigma" Dechiffriermaschinen genau ansehen. Dort wird auch genau das Funktionsprinzip erklärt:

Es beruht auf einfachen Stromkreisen, von denen jeder eine Buchstabentaste des schreibmaschinenüblichen Tastenfelds mit einem elektrischen Lämpchen verbindet, das auf dem Anzeigenfeld einen Buchstaben aufleuchten lässt. Mit jedem Tastendruck leuchtet ein neuer Buchstabe auf. Jeder einzelne Stromweg führt durch jede der drei Walzen über jeweils einen vorderen und einen hinteren Kontakt bis zur so genannten Umkehrwalze und von dort wieder zurück durch sämtliche Walzen und zusätzlich durch die Stecker des Steckfeldes.

Die Verschlüsselung findet durch ein recht kompliziertes System statt: in jeder Walze sind nicht die sich gegenüberliegenden Ein- und Ausgangskontakte miteinander galvanisch verbunden, sondern sie sind nach einem bestimmten System gegeneinander verschränkt; die Steckanordnung auf dem Steckbrett wird variiert; bei jedem Tastendruck werden die Walzen nach einem bestimmten System um eine Stelle weitergedreht; aus einem Satz von fünf werden jeweils drei ausgewählt und in jeweils neu festgelegter Reihenfolge eingesetzt; auch die Anfangseinstellung der Walzen wird immer neu festgelegt; an jeder einzelnen Walze wird ein Einstellring eingestellt.

Beim Betrieb während des Kriegs wurden die verschiedenen Einstellungen alle acht Stunden gewechselt. Die Nachricht konnte nur entschlüsselt werden, wenn der Empfänger alle Einstellungen der Sende-Enigma kannte. Dann konnte er mit der gleichen Enigma die Verschlüsselung rückgängig machen und den Klartext lesen.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt