Wie funktioniert eine Druckkabine?

Maurice-Björn aus Usingen möchte wissen, was es mit dem Druckausgleich auf sich hat. Je höher man kommt, desto dünner wird die Luft - das merkt man, wenn man einen Berg besteigt. Der abnehmende Luftdruck wird in Flugzeugen durch die Druckkabine ausgeglichen. Wie geht das?

Flugzeuge verfügen über so genannte Druckkabinen, die dazu dienen den Luftdruck in Reiseflughöhe im Flugzeug wesentlich höher zu halten, als er außen, um das Flugzeug herum ist. Die Luft in 10.000 Metern, in denen die Flugzeuge sich bewegen, wäre zu dünn und zu sauerstoffarm für die Menschen. Nur in einem hermetisch abgeschlossenen Raum kann man den lebensnotwendigen Druck gegenüber einer Umgebung mit wesentlich geringerem Druck aufrecht erhalten.

Wichtig ist, dass der Luftdruck im Flieger gleichmaßig gehalten wird und gleichzeitig ein Luftaustausch stattfindet. Das funktioniert, indem die ein- wie die ausströmende Luft, geregelt wird. Würde man ein Flugzeug bauen, das in jeder Flugehöhe den Druck wie auf der Erde hätte, dann würde dieser Flieger viel zu schwer werden, denn man müsste einen Rumpf aus Titan oder Stahl bauen. Das Verhältnis zwischen Flieger und dem, was er transportieren könnte, wäre nicht mehr sinnvoll. Man entschied sich für eine andere Lösung:

Der Druck wird so geregelt, dass er in der Kabine nach dem Start leicht und langsam abgesenkt wird, bis er etwa dem auf einem Berg entspricht, der für alle noch gut begehbar ist. Wie stark der Druck sinkt, hängt von der Flughöhe ab. Bei größter Flughöhe kommt die Kabine geringfügig über die Druckverhältnisse von 2000, bei innerdeutschen Flugstrecken wegen der geringeren Flughöhe häufig nicht über 600 Meter.

Diese Absenkung des Kabinendrucks verringert den Unterschied zwischen innen und außen. Der Flugzeugrumpf muss deutlich weniger Druckkräfte aushalten, das Blech darf deshalb dünner ausfallen. Ein ausgeklügeltes Druck-Belüftungssystem mit Überdruckventilen und absolut luftdichten Kabinenen ist dazu nötig. Zur Belüftung der Flugzeugkabine wird Außenluft verwendet.

Auf 10.000 Meter Flughöhe ist diese etwa 56° C kalt und enthält wenig Wasserdampf. Durch die Erwärmung auf Kabinentemperatur wird sie noch weiter ausgetrocknet. Deshalb sinkt die relative Luftfeuchtigkeit im Flugzeug langsam ab und beträgt nach einigen Stunden nur noch 10%.

Deshalb ist es wichtig, besonders bei längeren Flügen immer genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

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