Warum werden Flugzeuge mit Kerosin angetrieben?

Kraftfahrzeuge fahren mit Diesel oder Sprit. Warum muss man bei Flugzeugen Kerosin tanken, damit sie funktionieren? Tobias aus Duisburg will wissen, warum Flugzeuge mit Kerosin und nicht mit Diesel oder Benzin angetrieben werden.

Ottomotoren von Kraftfahrzeugen und einfache Propellermotoren von Flugzeugen werden von niedrig siedendendem Benzin (Siedebereich hauptsächlich zwischen 30-150 °C) angetrieben. Dieselmotoren benötigen Dieselkraftstoff mit dem Siedebereich 200-350 °C.

Mit Turbinen angetriebene Flugzeuge (Jets) werden von Kerosin angetrieben. Kerosin ist eine spezielle Ölform ("Petroleum") mit dem mittleren Siedebereich 175-280 °C. (Die Daten der Siedebereiche schwanken je nach Hersteller und Zusammensetzung der Treibstoffe.) Kerosin wird in der Brennkammer des Düsentriebwerks eingespritzt und verbrannt.

Je höher der Siedebereich ist, desto höher liegt der Flammpunkt. So liegt der von Benzin unter 21 °C, der von Kerosin bei 50 °C und der von Dieselkraftstoff bei 80 °C. Benzin ist deshalb bei Zimmertemperatur leicht, Kerosin schlecht und Dieselkraftstoff so gut wie gar nicht zu entzünden.

Hilfsstoffe sorgen für Stabilität

Das Kerosin von Flugzeugen ist noch mit Zusatzstoffen, sogenannten Additiven versehen. Sie sorgen für bestimmte Eigenschaften des Kerosins. So wird verhindert, dass sich bei der Verbrennung Ablagerungen in der Turbine bilden, die genaue Einstellung der Zündtemperaturkann geregelt werden und es gibt Substanzen, die die elektrische Aufladung des Treibstoffs verhindern.

Außerdem gibt es Beimischungen, die das Wachstum von Organismen im Kerosin verhindern. Schließlich gibt es, neben weiteren, noch Stoffe, die die Vereisung des Kerosins verhindern. Schließlich beträgt die Lufttemperatur in Reiseflughöhe oft unter -30 Grad Celsius und noch weniger - ein Gefrieren des Treibstoffs hätte tödliche Konsequenzen.

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