Warum und wieso fliegt ein Papierflieger?

Sie sind klein, werden heimlich gebastelt und segeln durch das Klassenzimmer. Papierflieger sind mit etwas Geschick und Übung schnell gebaut. Die Frage ist nur: Warum kann ein Blatt Papier eigentlich fliegen? Diese Frage kommt von Insa aus Münster.

Durch geschicktes Falten des Papiers kommt ein größerer Teil des Gewichtes nach vorn, an die Spitze des Fliegers. Das Gewicht zieht ihn nach unten. Der mittlere und hintere Teil wirkt als Flügel und stabilisiert die Richtung.

Papierflieger funktionieren nach dem selben Prinzipien wie Flugzeuge. Bei Flugzeugen sind die wichtigste Voraussetzung zum Abheben die Flügel. Ihre Form und vor allem ihre leichte Neigung nach oben sorgen für den Auftrieb. Diese beiden Faktoren bestimmen, wie die Luft um den Flügel strömt: Die Luft fließt nach oben um den Flügel schneller als unten. Entsprechend dem so genannten Bernoulli-Effekt führt die höhere Geschwindigkeit zu einem geringeren Druck oberhalb des Flügels. Dieser wird dann sozusagen nach oben gesaugt. Auf diese Weise entsteht der Auftrieb, der die Flugzeuge in der Luft hält.

Ein Papierflieger sollte die Luft mit dünnen Kanten durchschneiden, statt ihr breite Flächen entgegenzusetzen. Wird er geworfen, so funktioniert der Flieger, solange die Schubkraft größer als der Luftwiderstand ist. Die Luftreibung bremst ihn schließlich soweit ab, dass er auf den Boden sinkt.

Der Auftrieb muss größer als die Wirkung der Schwerkraft sein. Eine Tragfläche sorgt für Auftrieb, wenn der Luftdruck an ihrer Unterseite größer ist als an der Oberseite. Dies wird erreicht, indem die Tragflächen-Oberseite nach oben gekrümmt und die Unterseite abgeflacht wird. So muss die Luft auf der Oberseite eine größere Strecke mit höherer Geschwindigkeit zurücklegen, als auf der Unterseite.

Es gibt ein paar Faktoren, die einen guten Papierflieger länger in der Luft halten und auch besser manövrierbar machen:

Damit sich ein Blatt nicht einfach nur biegt, braucht es eine gewisse Steifigkeit. Die bekommt es durch das Falten. Die Flügel sollten möglichst dünn sein und keine Wulste haben.

Um gut zu Fliegen braucht das gefaltete Blatt einen Schwerpunkt, das im vorderen Drittel des Fliegers liegen sollte. Man sollte ihm unbedingt eine Spitze (damit ist vorne und hinten klar) geben, dann ist auch die Schweberichtung schon vorgegeben. Damit der Papierflieger nicht seitlich umkippt, sollten die Flügel leicht nach oben gebogen werden. Sie bilden dann zusammen mit dem Rumpf eine Y-Form.

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