Warum sind Stealth-Bomber auf dem Radar unsichtbar?

Stealth-Bomber werden auch Tarnkappenbomber genannt. Seit dem ersten Irak- Krieg, ab 1988 kamen die speziellen US-Flugzeuge in fast jeder kriegerischen Auseinandersetzung zum Einsatz. Das Besondere: der Radar kann sie nicht sichten. Warum ist das so? Felix aus Murr möchte gern mehr über den Tarnflieger wissen.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben diese Flugzeuge entwickelt und damit eine neue Ära der Flugzeugtechnik eingeleitet. Stealth-Technologie bedeutet Tarntechnologie. 1978 wurde der "Shrunk Works"-Division des Flugzeug- und Bombenherstellers Lockheed der Auftrag erteilt, Tarnjäger zu entwickeln, die auf dem Radar unsichtbar sind.

Am 18. Juni 1981 flog das Ergebnis jahrelanger Forschung, der F-117 Nighthawk, schließlich seinen Jungfernflug. Erst 1988 wurde die Existenz dieses Stealth-Jägers öffentlich gemacht. Ihr erster großer Einsatz: 40 Nighthawks nahmen an der "Operation Wüstensturm" während des Golfkrieges im Irak teil.

Die Flugzeuge sind mit radar-absorbierenden Materialien beschichtet. Das bedeutet, diese Materialien schlucken sozusagen die Strahlen. Das bisschen, was dann noch reflektiert wird, reicht kaum aus, um die Position der Maschine zu verraten. Woraus das Tarnmaterial genau besteht, ist geheim. Bekannt ist nur, dass zum Beispiel Eisenpartikel und Harz eine Rolle spielen.

Außerdem lleitet die einzigartige Form des F-117 Radarenergie ab. Der Grundgedanke der Stealth-Technologie ist, Radarstrahlen durch schräge Flächen abzulenken, um das Echo sehr schwach zu halten. Vergleichbar mit einem Diamanten: Ein auftreffender Lichtstrahl wird in alle Richtungen gestreut. Deshalb bestehen diese Flugzeuge praktisch nur aus Flügeln, sie sind ziemlich flach und haben kaum Ecken oder Kanten.

Stealth-Jäger sind aufgrund ihres Designs als "Nurflügler" auf dem Radar nahezu unsichtbar, ebenso wie der Tarnkappenbomber B-2 Spirit, der 1988 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und im Juli 1989 seinen Jungfernflug hatte. Der von Northrop entwickelte B-2, ein strategischer Langstreckenbomber, ist bekannt für seine geringe Sichtbarkeit. Um seine winzige Radarsignatur zu erreichen, die gerade mal so groß wie die eines Vogels ist, wurde dieser Stealth-Bomber ohne rechte Winkel konstruiert. Alle exponierten Stellen sind abgerundet und mit speziellem Lack versehen, der ebenfalls Radarsignale zerstreut. Bei der Navigation und Zielerfassung verlässt sich der Tarnkappenbomber auf das GPS, das Global Positioning System, so dass er sogar bei Nacht mit einem Spielraum von rund fünf Metern vom Ziel entfernt zuschlagen kann.

Mittlerweile haben allerdings Russland und die Tschechische Republik Geräte entwickelt, die auch diese Flugzeuge, trotz der nur geringen Radar-Rückstrahlung orten können.

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