Mit was wurden Eisenbahnen angetrieben und mit was werden sie heute angetrieben und was ist umweltfreundlicher?

Das möchte Tamara aus Lübbecke wissen.

Noch bis zum späten 19. Jahrhundert wurden die Lokomotiven mit Kohle und Wasser betrieben und produzierten bei ihren Fahrten Unmengen schädlicher Abgase. Auch wenn man Anfang der 30er Jahre Dampfloks entwickelte, die wesentlich weniger Kohle benötigten, so boten doch erst Diesel- und Elektroloks eine umweltverträglichere und sauberere Alternative.

1880 wurde die erste Lokomotive mit einem Verbrennungsmotor entwickelt. Es sollte jedoch noch bis 1924 dauern, bis eine für den Alltagsbetrieb geeignete Diesellok erstmals zum Einsatz kam. Sie fuhr nicht mehr, wie die Dampflok, mit Kohlen betrieben, sondern musste, wie ein Auto aufgetankt werden. Wasser benötigten sie praktisch nicht.

Als noch sparsamer erwiesen sich die noch heute favorisierten Elektroloks. Sie verbrauchen bis zu fünf Mal weniger Energie als früher eine Dampflok. Ihr Strom wird über elektrische Oberleitungen direkt zum Elektromotor in der Lok geleitet. Inzwischen sind unsere Elektrolos sogar so ausgeklügelt, dass sie beim Bremsvorgang Strom selbst produzieren können. Dieser wird über die Leitungen zurückgespeist und kann dann von einer anderen Lok verbraucht werden.

Dampfloks fahren heute übrigens nicht mehr im normalen Zugbetrieb. Sie sind viel zu große Energieverschwender. Nur ganz selten werden sie von Museen für spezielle Aktionsfahrten auf die Schiene gelassen.

Die heutigen Zügen gelten dagegen als das umweltverträglichste aller öffentlichen Fernverkehrsmittel. Für die Strecke Bonn-Berlin benötigt ein Autofahrer zum Beispiel 5,5 Mal mehr Energie als ein Zugpassagier. Außerdem verursacht er wesentlich mehr Schadstoffe. Auch im Vergleich zum Flugzeug schneidet die Bahn besser ab. Ein Fluggast benötigt 3,5 Mal so viel Energie wie ein Bahnfahrer und auch die Umweltbelastung ist höher.

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