Ist der Transrapid auch eine Eisenbahn?

Robin aus Einbeck wollte von uns wissen, ob der Transrapid auch eine Eisenbahn ist?

Diese Frage können wir ganz klar mit "ja" beantworten. Der Transrapid ist eine Eisenbahn, wenn er technisch auch ganz anders funktioniert als herkömmliche Züge.

Elektronik statt Mechanik

Die Magnetschnellbahn, wie der Transrapid auch genannt wird, hat im Gegensatz zur gewöhnlichen Eisenbahn aber keine Räder, Achsen, Getriebe und Oberleitungen. An Stelle von Rad und Schiene tritt beim Transrapid ein berührungsfreies elektromagnetisches Trag-, Führ- und Antriebssystem. Das heißt, der Zug funknktioniert nicht mit Hilfe von Mechanik, sondern mit Hilfe elektromagnetischer Kräfte.

Durch Magneten in der Spur

Das Schwebesystem funktioniert folgendermaßen: Im Fahrweg und im Zug befinden sich starke Magnete, die sich gegenseitig abstoßen und so das Fahrzeug in der Schwebe halten. Der Zug berührt also nicht den Fahrweg. Man kann auch sagen, er fährt nicht, sondern er schwebt.

Energie durch Batterien

Energie für die Fortbewegung liefern Batterien. Das Schwebesystem ist damit vom Antrieb unabhängig. So kann der Zug im Stillstand etwa eine Stunde schweben ohne von außen mit zusätzlicher Energie versorgt zu werden. Die Batterien werden während der Fahrt mit Hilfe von Generatoren wieder aufgeladen.

Magnetfeld liefert Strom

Um den Zug in Bewegung zu setzen, wird durch den Fahrweg Strom geleitet, der ein wanderndes Magnetfeld erzeugt. Es läuft über die gesamte Länge des Fahrwegs und zieht den Magneten im Boden der Bahn hinter sich her und treibt sie so vorwärts. Der "Motor" einer Magnetschwebebahn befindet sich also im Fahrweg unter dem Fahrzeug. Der Zug selbst hat keinen Antrieb.

Spitzengeschwindigkeit: 550 km/h

Heute gilt der Transrapid als größte Innovation im Bereich der Bahntechnik. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 550 Stundenkilometern ist dieser Zug schneller als jedes andere bodengebundene Verkehrsmittel. Da für derartige Züge jedoch neue Schienen gebaut werden müssen, sind solche Projekte sehr teuer.

China als Vorreiter

China möchte 2003 als erstes Land der Welt eine Magnetschwebebahn in Betrieb nehmen. Sie soll Shanghai mit dem 30 Kilometer entfernten Flughafen verbinden. Deutschland plant Verbindungsstrecken zwischen München und dem Flughafen sowie zwischen Dortmund und Düsseldorf.

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