Hat ein Flugzeug wie ein Auto ABS-Bremsen?

Das möchte Giselda aus Südlohn wissen.

Ist das Hauptfahrwerk eine Flugzeuges nach einer Ladung am Boden angekommen, setzen je nach Flugzeugtyp automatisch oder manuell, Geschwindigkeitsbremsen ein. Sie sind oben an den Tragflächen angebracht. Diese Klappen heißen "speed brakes". Im Flug unterstützen sie den Kurvenflug. Nach der Landung nennt man sie Störklappen, weil sie nicht nur dem Fahrtwind Widerstand entgegensetzen, sondern auch den noch bestehenden Auftrieb stören. Das Flugzeug bekommt dadurch mehr Bodenhaftung, und die Bremsen kommen schneller zur Sache.

Normalerweise hat jeder Hauptfahrwerksreifen seine eigene Scheibenbremse. Eine Boeing 747 hat zum Beispiel 16 Hauptfahrwerksräder mit 16 Scheibenbremsen.

Jede dieser Scheibenbremsen besteht aus einem ganzen Paket von Scheiben, sozusagen aus vielen Scheibenbremsen übereinander. Drückt man das ganze Scheibenpaket hydraulisch zusammen, reibt sich eine Scheibe an der anderen. Die Wucht der Fahrtenergie wird in diesen Scheiben in einfache Wärme umgewandelt.

Auch das Antiblockiersystem von Autos gibt es in der Luftfahrt. Es verhindert das Blockieren der Räder beim Bremsen. Dieses so genannte Anti Skid-System gab es bei den Flugzeugen übrigens schon lange bevor es auch in PKWs eingebaut wurde.

Das ABS im Auto dient dazu, dass der Fahrer auch bei einer kräftigen Bremsung die Möglichkeit hat, noch an einem Hindernis vorbeizulenken. Dagegen soll das Anti-Skid System bei Flugzeugen verhindern, dass sich der Gummi der Reifen zu schnell abnützt.

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