Gibt es auch Flugzeuge, die auf dem Wasser landen können?

Martin aus Rickenbach stellte diese Frage.

Es gibt durchaus schon länger Flugzeuge, die speziell für den Einsatz auf und über dem Wasser gebaut wurden. So galt Deutschland bis zum Beispiel als führende Wasserflug-Nation. Rund 100 Landeplätze gab es damals, auch in Bremen, Bremerhaven, Kiel, Lübeck und auf Hiddensee. Eine Maschine, die besonders besrühmt wurde, ist die DO X. Am 13. Juli 1929 fand der Erstflug des seiner Zeit größten Flugzeuges statt, das auch als "Wal der Lüfte" bezeichnet wurde. Es war eine Sensation, als das Flugzeug am 20.10.1929 mit 169 Passagieren an Bord einen einstündigen Rundflug über dem Bodensee unternahm.

Heutzutage verfügen besonders Länder, in denen eine große Waldbrandgefahr herrscht, über spezielle Löschflugzeuge, die auf dem offenen Wasser landen, um dort Wasser für ihre Löschflüge zu tanken. Große Löschflugzeuge können in wenigen Sekunden 27 000 Liter abwerfen. Solch ein Feuerlösch- Amphibium ist zum Beispiel der "Bombardier CL 415" der Canadair, das 1993 zugelassen wurde.

Auf der Internationalen Luftfahrt-Ausstellung (ILA) im Mai 2002 in Berlin wurde das zweistrahlige russische Düsen-Amphibienflugzeug Beriev Be-200 vorgestellt. Der Jet wird von zwei Piloten geflogen und wurde speziell zur Brandbekämpfung entwickelt. Bei der Landung auf dem Wasser kann er 12 Tonnen Wasser aufnehmen. Der erste Prototyp hat bereits 650 Flugstunden absolviert und ist in Russland als Feuerbekämpfungsflugzeug zugelassen. Die Be-200 hat eine Höchstgeschwindigkeit von 710 Stundenkilometern und eine maximale Reichweite von 3.600 Kilometern (mit einstündiger Treibstoffreserve).

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