Funktioniert ein Computer eigentlich wie unser Gehirn?

Menschliches Gehirn oder Computer – wer ist schlauer? Oder anders gefragt: Funktioniert ein Computer eigentlich wie unser Gehirn? Das fragt Navid, 10 Jahre.

Das menschliche Gehirn ist dem Computer immer noch an Kreativität und Entscheidungsfindung überlegen. Quelle © agsandrew, shutterstock

 

Der wichtigste Unterschied zwischen Computer und menschlichem Gehirn ist, dass ein Roboter zwar denkt, aber nicht gründlich das hinterfragt, was er tut. Computer und Roboter sind programmiert und können demnach immer nur so schlau sein, wie der jeweilige Mensch, der sie programmiert hat. Noch benötigen Roboter die Befehle der Menschen, die diese für sie programmieren.

Doch es gibt schon Roboter, die aus ihren eigenen Fehlern lernen, das heißt ihre eigenen Aktionen in gewisser Weise steuern und bestimmte Fehler nicht noch mal machen, ohne dass das programmiert werden muss. Auch wenn einzelne Arbeitsschritte von Computern übernommen werden können, ist der Mensch der Maschine in Sachen Kreativität und Entscheidungsfindung überlegen.

Netzwerk von Neuronen und Synapsen

Die wichtigsten Bausteine des Gehirns sind die Neuronen. Man kann sich Neuronen als chemisch-elektrische Elemente denken. Das Gehirn besteht aus 20 Milliarden Neuronen. Diese 20 Milliarden Nervenzellen können untereinander die vielfältigsten Verbindungen eingehen und es ergibt sich eine kaum vorstellbar große Zahl an Kombinationsmöglichkeiten.
Diese Neuronen sind vielfältig untereinander verbunden und bilden ein Netzwerk.

Wichtig sind auch die Verbindungen zwischen den Neuronen: die Synapsen. Synapsen kann man als chemisch-elektrische Gewichte betrachten. Sie steuern die Stärke der Verbindung zwischen den Zellkörpern.

Gehirn kann noch teilweise funktionieren

Das Gehirn ist - verglichen mit einem Digitalcomputer - sehr "langsam", aber im Gegensatz zum Computer kann unser Hirn selbst dann noch reibungslos funktionieren, wenn einzelne Nervenzellen verletzt sind. Der Computer ist dann oft außer Gefecht.

Ein wichtiger Unterschied liegt darin, wie das Hirn und der Computer Informationen verarbeiten. Das Gehirn arbeitet parallel, ein Digitalcomputer seriell. Selbst sehr schnelle Computer haben große Probleme bei der Mustererkennung oder der Bildverarbeitung. Ein Gehirn kann ein Gesicht aus einer großen Menschenmenge dagegen sehr rasch erkennen. Der Grund liegt in der gleichzeitigen Verarbeitung der visuellen Information.

Mensch gegen Maschine

Während der Computer einfach Informationen abspeichert, verarbeitet das Hirn diese Informationen, je nachdem, was es gerade wahrnimmt oder was der Mensch in dem Moment fühlt. So kann man bei einem Hirn nicht wie bei einem Computer in Soft- und Hardware trennen. Eine Nervenzelle kann alles beide sein. Es gibt inzwischen Bauelemente, die diese Eigenschaft des Gehirns teilweise simulieren können.

Noch mehr zum Thema erfährst du in WAS IST WAS Band 50 Der menschliche Körper. Wunderwerk der Natur
und in WAS IST WAS Band 135 Roboter. Superhirne und starke Helfer