Radarfalle für Flugzeuge

Das Tiefflugüberwachungsradar ist schwer zu übersehen. Stehen Radarfallen für Autofahrer meist hinter Büschen oder sonstwie getarnt am Straßenrand, hat "Skyguard" die Größe eines Lastwagens und steht unübersehbar auf einer Wiese oder einem Feld. Auch blitzt es nicht, wenn ein Militärjet als zu schnell gemessen wird, denn die Radarfalle für Kampfpiloten soll schließlich keine der teueren Maschinen abschießen.

Wundert euch also nicht, wenn ihr diese mobile Radaranlage mal seht. Die Bundeswehr geht mit solchen Kontrollen Beschwerden von Städten, Dörfern und Bürgern nach.


Seit 1982 hat das Luftwaffenamt vier der rund zehn Millionen Mark teueren Geräte im Einsatz. Dabei ist es egal, ob die Beschwerde aus Flensburg oder Passau kommt.

Natürlich erfahren die Kampfpiloten nichts von eurer Beschwerde. Die Überwacher arbeiten getarnt, auch wenn Skyguard schwer zu verstecken ist. Aus der Luft sieht es aus wie ein Lastwagen. Bei Geschwindigkeiten nahe oder über der Schallgrenze sind Einzelheiten schwer zu erkennen.

Das Radar kontrolliert den Tiefflugbereich zwischen 300 und 450 Metern Höhe. Allerdings verstoßen die Piloten nur selten gegen die Bestimmungen. Rund 14 000 Tiefflugstunden finden pro Jahr über Deutschland statt. 1999 wurden dabei gerade zehn Verstöße registriert. Dabei wird weniger bei der Geschwindigkeit als bei der Flughöhe gesündigt. Ein ertappter Pilot kann im schlimmsten Fall sogar seine Fluglizenz verlieren. Übermut   la Top Gun dürfen sich die Piloten der Überschalljäger also nicht erlauben. Jeder Leichtsinn könnte tödliche Folgen haben.

Skyguard erfaßt jeden. Ganz gleich, ob Tornado, Mig oder Phantom, ob zu schnell oder zu tief fliegend: dem rastlos rotierenden Radar entgeht nichts, was sich in einem Radius von 20 Kilometern am Himmel bewegt. Hat der Strahl eine Maschine erfasst, wird blitzschnell auf Video umgeschaltet. Mit einer Brennweite von 4,20 Metern liefert die Kamera gestochen scharfe Bilder von den Kennungen am Rumpf, so dass sich eine geblitzte Maschine leicht identifizieren lässt.

Das Tiefflugüberwachungsradar ist voll gestopft mit modernster Technik. Ein Computer speichert Datum und Uhrzeit, Geschwindigkeit und Flughöhe sowie die so genannte Freund-Feind-Kennung, ein vierstelliger Zahlencode, den jede Militärmaschine aussendet. In etwa ist diese elektronische Kennung der Maschine mit dem Nummernschild am Auto vergleichbar.

Falls ihr euch also auch mal durch Tiefflieger belästigt fühlt, könnt ihr euch über ein Bürgertelefon beschweren (Tel. 0130-862073).

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