"Querdenker" helfen Alt und Jung

Schüler des Apian-Gymnasiums Ingolstadt haben den Insti-Erfinderclub "Querdenker" gegründet. Auf der diesjährigen Erfindermesse IENA in Nürnberg haben sie die "Sprechende Fahrradklingel" und den "juckfreien Gipsverband" vorgestellt.

Über die Insti-Erfinderclubs konntet ihr hier bei wasistwas.de schon mehr lesen. Hier stellen wir euch aktuelle Erfindungen von Schülern aus diesen Clubs vor.

Die sprechende Fahrradklingel

 Eine Fahrradklingel, die sprechen kann? Klingt merkwürdig, gibt es jetzt aber, Dank dem Erfindergeist der beiden Schülerinnen Barbara Huaman-Wages und Beate Laurenti. Auf dem Bild siehst du sie vor einem Fahrradlenker, auf dem die Klingel montiert ist.

Den beiden war aufgefallen, dass viele Verkehrsteilnehmer nicht auf die herkömmlichen Radklingeln reagieren, so kamen sie auf die Idee, eine "Klingel" zu erfinden, die mit einem kurzen Text dazu auffordert, den Weg freizumachen.

Das funktioniert so: In ein Klingelgehäuse werden ein Sprachsensor und eine Batterieanzeige eingebaut. Dazu kommt ein Schalter, der den Sensor auslöst. Auf diesen Sensor kann ein beliebiger Text gespeichert werden, der abgespielt wird, sobald der Radfahrer auf den Auslöser drückt.

Der juckfreie Gipsverband

Diese Idee kann nur aus leidvoller Erfahrung mit dem juckenden Gips geboren werden, und so war es auch. Als einer der drei Erfinder einen Gipsverband tragen musste, passierte das, was bisher jeder ertragen musste: Nach einigen Tagen fängt es unter dem Verband an, fürchterlich zu jucken. Ursachen hierfür sind Bakterien, und die lassen sich durch eine gute Belüftung vermeiden.

Um dies zu ermöglichen haben sich die drei Schüler Florian Betz, Christopher Kundmüller und Markus Meier eine pfiffige Lösung ausgedacht: Grundlage des Verbandes ist eine Kunststoffschiene, die im erwärmten Zustand formbar ist, mit Gitterstruktur. Als Unterlage dient ein herkömmlicher Schlauchverband. Aussen über die Schiene wird eine Schaumstoffmanschette mit luftdichter Aussenhaut gezogen.

Drückt man nun auf die Manschette wird die Luft aus dem Schaumstoff herausgepresst. Lässt man wieder los, füllt er sich wieder. So entsteht ein Pumpeffekt, der unter dem Verband für Belüftung sorgt und die Bildung von Bakterien deutlich reduziert.

Viele praktische Ideen

Das waren nur zwei Beispiele aus der vielfältigen Ideenschmiede des Aspian-Gymnasiums. Ausserdem haben sie in Nürnberg unter anderem noch eine Schreibhilfe für Linkshänder, Hilfshaken zum Öffnen von Schränken, einen auswechselbaren Überzug für Farbroller, beleuchtete Zeltschnüre, die wachsende Tischlampe für das Gewächshaus und die "nachträglich anbringbare Schuhsohle" vorgestellt. Letztere ist schnell zu montieren, einfach zu transportieren und soll bei Schnee und Glatteis das Ausrutschen verhindern.

Licht für Behinderte

Nicht von den Querdenkern, sondern vom INSTI-Erfinderclub OPEG e.V. aus Eschenbach kommt Dietmar Sommer. Der Schüler hat ein batterieloses Dämmerungs-Schutzlicht für Behinderte entworfen. Es funktioniert ähnlich wie eine Fahrradbeleuchtung: Durch die Bewegung erzeugt ein Dynamo Strom, der die sparsamen LED-Leuchten versorgt. Allerdings leuchtet der Rollstuhl auch, wenn das Fahrzeug steht, z. B. beim Warten an der Ampel. Für diesen Zweck wird der im Dynamo erzeugte Strom gespeichert.

Hier kommst du auf die Internetseite des Apian-Gymnasiums Ingolstadt.

Die Kontaktadresse:

Insti-Erfinderclub "Querdenker"

Apian-Gymnasium Ingolstadt

Maximilianstraße 25

85051 Ingolstadt

E-Mail: Apian-Gymnasium@t-online.de

Text und Bilder: Roland Rosenbauer, 7. 11. 2005

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt