Polyethylen: Der Stoff, aus dem Verpackungen sind

Polyethylen, kurz PE, ist in Deutschland der meist produzierte Kunststoff. 1933 stellten ihn Chemiker des britischen Unternehmens ICI in einer Versuchsapparatur her. Heute wird dieser Kunststoff in unterschiedlichsten Bereichen angewendet.

Polyethylen was ist das?

Das Ausgangsmaterial des Polyethylens ist das Gas Ethylen, welches aus Erdöl und Gas gewonnen wird. Der durch Polymerisation entstehende Kunststoff ist ein Riesenmolekül, das aus unendlichen Ketten von Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen zusammengesetzt ist. Diese Kunststoffe werden auch unter der Bezeichnung Polymere zusammengefasst. Das Wort ist abgeleitet von poly und bedeutet viel.

Obwohl die Ausgangsmaterialien immer gleich sind, können die unterschiedlichen Eigenschaften des fertigen Polyethylens beeinflusst werden, je nachdem welches Herstellungsverfahren gewählt wird. Bei der Produktion spielt der Druck eine große Rolle. Der bestimmt nämlich, in welcher Dichte sich die Moleküle aneinanderreihen. Wird Polyethylen zum Beispiel unter hohem Druck hergestellt, ist er weich und besonders flexibel, wie ihr das von Folien und Bändern kennt. Dagegen ist unter niedrigem Druck hergestelltes Polyethylen steif und hart.

Milchbeutel, Plastikfolien zum Frischhalten von Gemüse, aber auch Kunststoffrohre und Mülltonnen bestehen aus diesem Stoff: Polyethylen.

Ein umweltverträglicher Werkstoff?

Das steigende Umweltbewusstsein in der Öffentlichkeit macht auch vor Kunststoffen und damit vor Polyethylen nicht Halt. Gerade wegen ihrer relativ häufigen Verwendung im Verpackungsbereich symbolisieren Kunststoffe die moderne Wegwerfgesellschaft.

Polyethylen gilt als umweltfreundlich bei der Herstellung, weil keine Schwermetallverbindungen mit Cadmium oder Blei entstehen, die ins Abwasser gelangen könnten. Es entweichen auch keine schädlichen Dämpfe bei der Produktion. Außerdem ist Polyethylen praktisch geruchlos, geschmacksneutral und ungiftig.

Im Vergleich zu anderen Kunststoffen ist der Anteil an Additiven in Polyethylen mit ungefähr 5 Prozent gering. Additive sind Hilfsstoffe, die die Eigenschaften der Kunststoffe verändern. Weichmacher zum Beispiel halten Kunststoff elastisch, damit er länger hält und nicht spröde wird.

Bei Lebensmitteln und Körperpflegemitteln werden diese Stoffe als Zusatzstoffe bezeichnet. Produkte, die viele Additive enthalten sind bedenklich.

Wiederverwendung

Immer mehr bemüht man sich Produkte so herzustellen, dass sie recycelt werden können. Das bedeutet, sie sollen nach der Benutzung in den Werkstoffkreislauf zurückgeführt, aufbereitet und wiederverwendet werden.

Polyethylen ist wieder einschmelzbar, er kann also recycelt werden. Das gesamte benutzte Material, zum Beispiel Joghurtbecher, wird in der gelben Tonne gesammelt, eingeschmolzen, zu Granulat verarbeitet und dann in der Kunststoffproduktion wieder beigemischt.

Auf diese Art und Weise kann aus einem Joghurtbecher ein Blumenübertopf werden.

12.03.03 GH Text/Bilder: Duales System Deutschland AG

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