Louis Braille - Erfinder der Blindenschrift

Louis Braille wurde am 4.1.1809 in Coupvray in Frankreich geboren und verlor dreijährig durch einen Unfall in der Sattler-Werkstatt seines Vaters sein Augenlicht. Louis hatte seinem Vater bei der Arbeit helfen wollen, rutschte mit dem Messer ab und stach sich damit ins Auge. Der Dorfarzt verpflegte ihn zwar sofort, trotzdem entzündete sich das Auge und Louis erblindete.

Selbst lesen können

Mit 7 Jahren kam er in die Dorfschule, wo er sich wohl fühlte. Louis war ein sehr guter Schüler, nur eines konnte er nicht: Lesen. Sein sehnlicher Wunsch: Literatur nicht nur durch Vorlesen zu erfahren. Deshalb machte er sich viele Gedanken über eine Schrift, die man mit den Fingern lesen kann.

Geheimschrift für die Armee

Der inzwischen 13-jährige Louis erfuhr in Paris, dass ein Artillerie-Hauptmann (Charles Barbier) eine sogenannte "Nachtschrift" erfunden hatte, eine Nachtschrift für geheime Botschaften in der Finsternis. Punkte werden in Karton gedrückt. Das war jedoch sehr kompliziert. Louis besorgte sich die Schrift und beschäftigte sich ganze Nächte mit ihr.

Die Blindenschrift ist erfunden

Drei Jahre später hatte Louis diese Schrift für seine Zwecke umgearbeitet. Braille reduzierte die Punktzahl von zwölf auf sechs Punkte pro Zeichen, ersetzte das Silben- durch ein Buchstabensystem. Louis unterrichtete seine Mitschüler in Blindenschrift. Nun spielte Louis öffentliche Klavierkonzerte und schrieb mit seinen Freunden Bücher in Blindenschrift (10 Bücher in 2 Monaten, einige Geschichten der Bibel). Louis wurde mit 19 Jahren zum Hilfslehrer ernannt.

Schwere Krankheit

Louis Braille litt jetzt immer öfter an Schwächeanfällen und Atemnot. Er erkrankte an Tuberkulose, gegen die es früher kein Heilmittel gab. Trotz dieser Krankheiten wollte er aber sein Arbeitspensum einhalten.

Rückschläge zu verkraften

Dazu kamen jedoch erhebliche Probleme mit dem neuen Direktor seiner Schule. Der war gegen die Punktschrift, weil sie die Sehenden von den Blinden trenne. Er verbot die Punktschrift und setzt hohe Strafen aus, wenn sie doch verwendet wurde. Sogar die Bücher, die in Blindenschrift geschrieben waren, ließ er verbrennen. Am Ende seiner Kräfte, musste Louis sich zu Hause von dem ewigen Machtkampf erholen.

Öffentliche Vorstellung

In dieser Zeit wird jedoch ein neues Heim gebaut, der neue Konrektor kann den Direktor umstimmen, die Punktschrift doch zu erlauben. Zur Eröffnung des neuen Blindenheims 1844 wurde die Blindenschrift der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit 1847 gibt es die Braille-Druck-Presse, mit der Bücher in Blindenschrift gedruckt werden.

Früher Tod des Erfinders

Die Lungenkrankheit von Louis schritt jedoch weiter fort, er starb am 6.1.1852 in Paris an Tuberkulose. Nach seinem Tod wurde 1878 die Braille-Schrift offiziell zur internationalen Methode für den Unterricht in Blindenschulen erklärt. Sie fand weltweit Eingang in die verschiedensten Sprachen. Zu Ehren Louis Brailles wurde in seinem Heimatdorf ein Denkmal mit seinem Namen errichtet.

Und seit dem Jahr 2001 wird ihm zu Ehren immer am 04. Januar, seinem Geburtstag, der Welt-Braille-Tag begangen.

30.12.2008 / sw Bild: Deutsche Zentralbücherei für Blinde in Leipzig

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