Industrielle Lebkuchenherstellung

Die Einführung der Dampfmaschine revolutionierte auch das Backen von Lebkuchen. Mit wesentlich weniger Kraftaufwand konnten in kürzerer Zeit viel mehr Lebkuchen hergestellt werden.

Der Lebkuchenteig ist wegen seiner Zutaten, wie zum Beispiel Honig und Mandeln, ein sehr schwerer und zäher Teig . Vor der Erfindung einer Rührmaschine musste der Teig mühselig mit Muskelkraft geknetet werden.


Um 1920 gab es die erste elektrische Teigknet- und Rührmaschine. Mit Hilfe ihres Elektromotors konnten die Zutaten ohne Anstrengung in viel größeren Mengen zum leckeren Lebkuchenteig verrührt werden.

Die kleine Lebkuchenstreichmaschine (1920) verhalf den Arbeiterinnen in den Fabriken den Teig auf die Oblaten zu verteilen. Die Arbeitsschritte wurden in der Fabrik im Gegensatz zur Backstube aufgeteilt. So legte eine Arbeiterin die Oblaten nacheinander in eine spezielle kreisförmige Aussparung. Mit Hilfe eines Rades wurden die Oblaten in die Maschine transportiert.

Über einen Trichteraufsatz wurde der Lebkuchenteig in die Maschine geschüttet und dort maschinell auf die Oblaten verteilt. Eine zweite Arbeiterin nahm die bestrichenen Lebkuchen heraus und legte sie auf ein Backblech.

Die Bleche wurden zum Ausbacken in große Steinöfen geschoben. Nach dem Backen bestrichen die Arbeiterinnen die Lebkuchen zum Beispiel mit Schokolade.

Der Kältekompressor (1920) sorgte dafür, dass die heiß glasierten Lebkuchen schneller abkühlten und verpackt werden konnten.

(Die Fotos stammen aus dem Museum Industriekultur, Nürnberg. Vielen Dank)

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